Der ETF-Markt 2013 in Zahlen

Die ETF-Branche hat auch 2013 ein starkes Wachstum verzeichnet. Doch gab es nicht nur Gewinner, Gold-ETF und Anbieter synthetischer Produkte hatten das Nachsehen.

Text: Rino Borini

Den grössten ETF Markt stellen die USA dar. 71 Prozent aller in ETF investierten Vermögen kommen aus den Vereinigten Staaten. Mit 17,5 Prozent liegt Europa an zweiter Stelle.

Dafür sind in Europa die meisten Produkte zugelassen (2130 Produkte). Damit sind an allen europäischen Börsen 38 Prozent mehr Produkte im Handel als in den USA. Der Grund liegt in der starken Fragmentierung der europäischen Börsenlandschaft.

Der SPDR S&P-500 ETF feierte im letzten Jahr sein 30-jähriges Bestehen und wurde dazu reich beschenkt. Denn im 2013 stand dieser ETF zuoberst auf der Anleger-Einkaufsliste. Der börsenkotierte Indexfonds verzeichnete einen Netto-Vermögenszufluss von 16,3 Milliarden Dollar.

Aus dem gleichen Hause kommt auch der grösste Gold-ETF (SPRD Gold). Im Gegensatz zum SPDR S&P-500 stand dieser überhaupt nicht weit oben auf der Einkaufsliste, im Gegenteil: Anleger haben sich von diesem Vehikel verabschiedet. Das bescherte dem Fonds einen Netto-Vermögensabfluss von 25 Milliarden Dollar.

Von den eurpäischen ETF Anbietern musste auch die Deutsche Bank Abflüsse hinnehmen. Aus ihrem DAX-ETF wurden beinahe 8 Milliarden Dollar abgezogen, per Ende 2013 verwaltete das Produkt noch 3,3 Milliarden Dollar. Dieser wird synthetisch repliziert und dies war wohl auch einer der Gründe warum Investoren sich von diesem Investment lösten.

Man könnte das Gefühl bekommen, dass Anlegern generell synthetischen ETF die kalte Schulter zeigen, insbesondere wenn es dabei um etablierte Märkte geht. Die beiden grossen ETF-Anbieter Deutsche Bank und Lyxor verzeichneten nämlich im 2013 Abflüsse.  Hingegen konnte der dritte grosse Anbieter, der auf synthetische Replikation setzt – Amundi – rund 1,7 Milliarden Zuflüsse verbuchen.

Bei den Schweizern ETF-Anbieter sieht das Bild gemischt aus. Die UBS durfte sich über 2 Milliarden Dollar an frischen Mitteln freuen. Im Gegenzug verzeichnete aber die Zürcher Kantonalbank Einbussen. Der Pionier im Bereich physischen Gold-Indexfonds musste Federn lassen. Die Bilanz: Abflüsse von 2,9 Milliarden Dollar.

In der Schweiz standen – insbesondere im zweiten Semester – währungsgesicherte ETF weit oben auf der Agenda der Anbieter. iShares und die UBS haben dazu zahlreiche ETF lanciert, die in Franken abgesichert sind. Ein gutes Instrument, um ein Währungsrisiko zu umgehen. Dafür kosten diese ETF ein bisschen mehr.

Insgesamt war für die Industrie 2013 ein erfolgreiches Jahr. Die weltweiten ETF-Vermögen wuchsen um 23 Prozent auf eine neue Rekordmarke von 2,4 Billionen Dollar. Weltweit wurden 611 neue Produkte lanciert. Jedoch wurden 245 ETF/ETP geschlossen. Das ist höher als 2012 (206 Schliessungen) und als 2011 (72 Schliessungen). Anleger können aktuell aus 4988 ETF auswählen.

Diese ETF standen in Europa oben auf der Einkaufsliste und konnten am meisten Neuvermögen einsammeln:

TER Rendite*
iShares MSCI Japan EUR Hedged UCITS ETF 0.64% 50.78%
Vanguard S&P 500 UCITS ETF 0.09% 31.55%
iShares Euro Government Bond 3-5yr UCITS ETF 0.20% 2.61%
iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (Inc) 0.35% 21.62%
iShares STOXX Europe 600 (DE) 0.20% 21.00%
iShares MSCI World UCITS ETF (Inc) 0.50% 26.59%
iShares Euro Corporate Bond UCITS ETF 0.20% 2.18%
iShares $ Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF 0.20% 0.26%
iShares Euro High Yield Corporate Bond UCITS ETF 0.50% 7.51%
db x-trackers iBOXX Euro Sovereigns Eurozone Yield Plus 0.15% 6.99%
*in Fondswährung

 


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