Das Schweizer Leitbarometer SMI feiert sein 30-jähriges Jubiläum. Doch der Index sollte optimiert werden – drei Gründe wieso.
Text: Rino BoriniAm 1. Juli feiert das Schweizer Aktienbarometer SMI sein 30-jähriges Bestehen. Der Index findet regelmässig Einzug in die Medienberichterstattung. Doch der SMI ist nicht wirklich ein gutes Abbild des Schweizer Aktienmarkts. Drei Gründe:
Diversifikation: Der SMI ist im Vergleich zu seinen internationalen Pendants nicht breit genug diversifiziert. Drei Unternehmen, Nestlé, Novartis und Roche, dominieren mit 50 Prozent Gewichtung den Index. Weder der DAX, Euro Stoxx 50, FTSE 100 und schon gar nicht der S&P 500 weisen eine derart hohe Konzentration einzelner Werte auf. Das spiegelt sich auch in den Sektoren wider: Pharma bestimmt 35 Prozent und Finanzwerte 22 Prozent. Gar nicht im Index enthalten sind Technologie-Werte.
Rendite: Die Kursentwicklung ist beim SMI (inklusive Dividenden) im Vergleich zu anderen Schweizer Aktienindizes deutlich schlechter. So hinterliessen die schwache Kursentwicklung der Pharmabranche oder die Auswirkungen der Finanzkrise deutliche Spuren. Andere Barometer konnten eine deutlich bessere Rendite erwirtschaften. Am stärksten legte der SPI Extra zu. Dieser Index umfasst alle SPI-Titel mit Ausnahme der SMI Papiere. Auch der SMI Expanded schafft keine Abhilfe, dieser berücksichtigt zusätzlich die 30 höchstkapitalisierten Titel des Mid-Cap-Segments.
Volatilität: Man könnte nun die höhere Rendite des SPI Extra auch mit mehr Risiko in Verbindung bringen. Betrachtet man die Volatilität über die letzten fünf Jahre, zeigt diese aber ein anderes Bild: Der SMI weist im Durchschnitt ein Risiko von 11,1 Prozent, während der SPI Extra auf 10,2 Prozent kommt. Vielleicht wäre es an der Zeit – nach 30 Jahren – den SMI Index einer grossen Revision zu unterziehen, um die bestehenden Klumpenrisiken noch stärker zu reduzieren