Bei klassischen Anlagefonds bietet die Schweizer Börse moderne und transparente Handelslösungen – doch sie bleiben oft noch ungenutzt. Oder wussten Sie, dass Sie Anlagefonds analog zu ETF und Aktien mit einer Preislimite handeln können?
Text: Beat Auerbach, Oliver Heusser, Thomas Kägi, Estelle PoolViele Anleger kennen nur den Handel von klassischen Anlagefonds via Primärmarkt. Dabei erfolgt die Ausgabe und Rücknahme von Anteilen zum Nettoinventarwert (Net Asset Value, NAV) über die Fondsgesellschaft. Unterschiedliche Annahmefristen, sogenannte Deadlines, und die zeitlich verzögerte Berechnung des NAV beziehungsweise die effektive Auftragsausführung erschweren oder verunmöglichen eine zeitnahe Abwicklung für den Investor. Der Anleger trägt somit das Risiko der Marktvolatilitäten von der Annahmefrist bis zum NAV-Bewertungszeitpunkt. Zum NAV gehandelte Anlagefonds sind somit die einzigen Produkte, die mit einer zeitlichen Verzögerung zu einem noch unbekannten Preis gehandelt werden. Die nachstehende Abbildung zeigt ein mögliches Beispiel, wie bei einer Auftragsausführung via Primärmarkt zum Auftragszeitpunkt der Ausführungspreis noch nicht bekannt ist.
Vorteile im Anlageprozess
Eine weitaus flexiblere und transparentere Alternative stellt der Handel an der Börse dar. Das Segment Sponsored Funds gewährleistet jederzeitige Handelbarkeit für klassische Anlagefonds auf der modernen Plattform der SIX Swiss Exchange. Es bietet eine kontinuierliche Preisstellung mit marktgerechten und aktuellen Kursen wie bei Aktien, Obligationen, strukturierten Produkten und Exchange Traded Funds (ETF). Diese Handelslösungen erhöhen Flexibilität und Effizienz im Anlageprozess. So können Aufträge in Anlagefonds via Schweizer Börse mit Preislimite (mit der entsprechenden Gültigkeit) platziert werden.
Breite Produktvielfalt
Im Börsensegment von SIX Swiss Exchange können bereits 334 Produkte von mehr als 80 Fondsanbietern gehandelt werden. Diese werden durch die beiden Market Maker Bank Julius Bär und Zürcher Kantonalbank betreut. Die Fondsauswahl erstreckt sich über verschiedene Anlageklassen wie auch Länder, Regionen, Sektoren, Themen und Strategien. Der Handel von klassischen Anlagefonds ist allen Kundensegmenten einfach, transparent und schnell zugänglich.
Die Schweizer Börse legt grossen Wert auf einheitlich und umfassend geregelte Handelsbedingungen. Die kontinuierliche Überwachung des Börsenhandels, bei der jeder Abschluss auf die faire Preisbildung hin geprüft wird, bietet grösstmöglichen Schutz und garantiert die Gleichbehandlung aller Marktakteure. Zudem überwacht die Schweizer Börse, dass im Market Making bestimmte Mindestvolumen und Maximalabweichungen der Geld-Brief-Kursspanne eingehalten werden.
Das Sponsored-Funds-Segment vereint das attraktive Produktsegment der klassischen Anlagefonds mit einer der weltweit führenden Börsenplattformen und liefert nicht mehr wegzudenkende Vorteile im Anlageprozess. Die Auftragsabwicklung erfolgt wie bei Aktien oder anderen Anlageprodukten über die Hausbank und bietet den Investoren einen effizienten Service mit marktgerechter Bewertung, kontinuierlicher Preisstellung und sekundenschneller Ausführung.
Autoren: Beat Auerbach, Oliver Heusser, Thomas Kägi, Estelle Pool; Die Fonds-Spezialisten der Bank Julius Bär sind verantwortlich für das Market Making der klassischen Anlagefonds.
Weitere Informationen: Funds Secondary Trading Team Bank Julius Bär & Co. AG, fundssecondary@juliusbaer.com, Tel. 058 888 87 66
