Bitcoin ist die grösste Kryptowährung. Bitcoin ist jedoch nicht identisch wie andere Krypto-Assets. Die Mutter aller Kryptowährungen hat ganz eigene Eigenschaften. Mit einigen Zahlen zu Bitcoin sollen diese erläutert werden.
Immer mehr Finanzdienstleister springen auf den Bitcoin-Zug auf – trotz Krypto-Winter. Jüngst vermeldete der weltweit grösste Vermögensverwalter, Blackrock, den Bitcoin Trust zu gründen. Damit bietet der US-Vermögensverwalter professionellen Anleger ein Bitcoin-Vehikel. Auch die fünftgrösste Schweizer Bank, die Postfinance, kündigte kürzlich den Aufbau eines Krypto-Angebots an. Bei der Online-Bank Swissquote oder bei der Banking-App Yuh sind bereits Krypto-Angebote erhältlich.
Die Geschichte der Krypto-Assets begann 2008 mit dem Bitcoin. Bitcoin scheint auf den ersten Blick trivial zu sein, doch dem ist nicht so. Mit einigen wichtigen Meilensteine und Zahlen versuchen wir ein wenig Licht ins Dunkle zu vermitteln: Bitcoin in Zahlen!
2008
Das Whitepaper, die Grundlage von Bitcoin, ist im November 2008 erschienen. Gerade mal auf acht Seiten (im Original) schrieb damals Satoshi Nakamoto die Grundlagen eines elektronischen Peer-to-Peer Zahlungssystem.
Das erklärte Ziel von Bitcoin liegt einerseits darin, eine Alternative zu dem von Zentralbanken ausgegebenen Geld zu bieten. Ausserdem sollte die Technologie die Möglichkeit schaffen, Geld digital von A zu B (Peer-to-Peer) zu versenden, ohne auf einen Mittelsmann angewiesen zu sein.
2009
Im Januar 2009 startete das Bitcoin Netzwerk mit dem ersten Block, der am 3. Januar 2009 geschürft wurde. Dieser wird als Genesis-Block bezeichnet.
21 Millionen
Bitcoin ist begrenzt auf 21 Millionen. Diese Zahl findet sich jedoch nicht im Bitcoin Whitepaper, erst im Email, in der Satoshi Nakamoto das Whitepaper veröffentlichte, wurde die 21 Millionen offiziell.
In seiner Email schrieb Satoshi: «Total circulation will be 21,000,000 coins. It’ll be distributed to network nodes when they make blocks, with the amount cut in half every 4 years». Im Jahr 2140 sollte das Maximum erreicht sein.
4 Jahre
Alle vier Jahre (Halving) wird die «Belohnung» für die Erzeugung eines Blocks habliert, diese werden an die Miner als Entschädigung in Bitcoin ausbezahlt. Dies soll als Anreiz dienen, damit die Blockchain am Leben gehalten wird. Durch diesen Mechanismus kommen neue Bitcoin in den Markt. Damit die Obergrenze von 21 Millionen erreicht wird, findet alle 210’000 Blöcke die Halbierung der Ausschüttung statt. Somit wird alle vier Jahre die Menge an erzeugten Bitcoins reduziert.
Zu Beginn waren es 50 Bitcoin pro Block. Inzwischen liegt die Entschädigung bei 6,25 Bitcoin. Das nächste Halving wird am 12. März 2024 erwartet. Das ist dann bereits das vierte Halving und der Wert der Block-Reward wird auf 3,125 Bitcoin sinken.
10 Minuten
Im Durchschnitt wird alle zehn Minuten ein Block zur Blockchain hinzugefügt. Eine Bitcoin Transaktion wird unmittelbar durchgeführt und kostet wenige Satoshis. Sobald ein Nutzer Bitcoin sendet, wird seine Transaktion in das Bitcoin Netzwerk gesendet. Diese wird im Netzwerk überprüft. Sobald die Transaktion genehmigt wurde, wird sie mit weiteren Transaktionen alle zehn Minuten in einem Block an die bestehende Blockchain angehängt.
2^160
Eine Bitcoin-Adresse ist eine 27-34 stellige alphanummerische, aus 58 verschiedenen Zeichen zusammengesetzte Kette von Zeichen (Zahlen und Buchstaben). Aus dieser Auswahl lassen sich 1’461’501’637’330’902’918’203’684’832’716’283’019’655’932’542’976 verschiedene Bitcoin-Adressen erzeugen. Das entspricht 2^160 (2 hoch 160). Ob jemals die Anzahl der Adressen ausgehen kann, das ist wohl unwahrscheinlich in den nächsten 100 Jahren.
Bitcoin-Preis ein US-Dollar
Bitcoin durchbrach im April 2011 die 1-Dollar-Marke und trat in seinen ersten Mini-«Bullenlauf» ein. Er stieg in den folgenden drei Monaten um etwa 3’000% und erreichte im Juni 2011 seinen Höchststand bei rund 30 US-Dollar.
Sein Allzeithoch erreichte der Bitcoin im November 2021. Der Kurs notierte über 68’000 US-Dollar, nachdem es mit knapp 30’000 US-Dollar in das Jahr gestartet war.
111% pro Jahr
Bitcoin legte in den letzten zehn Jahren um 176’684% an Wert zu (Stand 3. September 2022). Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate beträgt somit 111%. Beim Gold liegt diese auf einen Zeithorizont von zehn Jahren bei -0,14%.
CAGR – Wachstumsrate Bitcoin & Gold p.a.
Nr. 1
Bitcoin ist mit Abstand, gemessen an der Marktkapitalisierung, das grösste Krypto-Asset. Ende August 2022 lag die Marktkapitalisierung bei rund 380 Milliarden Dollar. Der Marktanteil zu diesem Zeitpunkt betrug knapp 40%. 
1,02 Millionen Adressen
Derzeit sind 1,02 Millionen aktive Bitcoin-Adressen im Markt. Sobald ein Nutzer sich ein Bitcoin-Wallet anlegt, wird ihm eine individuelle Adresse zugewiesen. Eine Adresse ist aktiv, sobald sie Teil einer erfolgreichen Transaktion war - entweder als Absender oder als Empfänger. Mit anderen Worten: Diese Zahl zeigt die Gesamtzahl aller aktiven Nutzer an einem bestimmten Betrachtungszeitpunkt.
Auf dem Datenportal Glassnode lassen sich On-Chain-Analysen auf Tages-, Wochen- oder auch Monatsbasis durchführen.
1 Milliarde Adressen
Mitte Juli 2022 hat die Zahl der Bitcoin Adressen die unglaubliche Hürde von 1 Milliarde überstiegen. Doch eine Milliarde Adressen heisst nicht gleich eine Milliarde Nutzer.
Wie viele Bitcoin Nutzer es weltweit gibt, lässt sich nur sehr grob schätzen. Viele Nutzer kaufen ihre Bitcoin über eine Börse wie Coinbase oder Binance. Diese Intermediäre halten die Bitcoin für ihre Kunden. Sie vereinen also Millionen von Kunden auf einer oder ganz wenigen Adressen. Coinbase hat rund 70 Millionen und Binance knapp 30 Millionen Kunden. Allein diese beiden Börsen verwahren Krypto-Assets von rund 100 Millionen Usern.
Dazu kommen Millionen von Nutzern, die ihre Bitcoin selbst verwahren, was auch einer der Ursprünge von Bitcoin war: Den Intermediär ausschalten. Wie viele dies nun aber sind, lässt sich nicht genau beziffern. Es sind gemäss Experten schätzungsweise gegen 200 Millionen Nutzer, die Bitcoin halten. Die Zahl kann ebenso bei 150 Millionen oder sogar bei 300 Millionen sein, je nach Quellen.
