Aktien erstklassig positionierter Unternehmen weisen hohe und nachhaltige Dividenden aus und sind eine Alternative, um Einkommen zu generieren.
Text: Rino BoriniLieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Nach diesem Sprichwort handeln zurzeit viele Anleger. Als Folge steigen Produkte mit regelmässiger Ausschüttung in der Beliebtheitsskala. Mit Obligationen ist bis auf weiteres kaum Geld zu verdienen. Alternativen bieten am ehesten dividendenstarke Aktien. Durch Beifügung solcher Werte fliessen jedoch Aktienkursrisiken ins Depot ein.
Die Vergangenheit zeigte aber, dass insbesondere in Phasen von unklaren Markttendenzen Dividendenwerte auftrumpfen. Die Zeiten vom primären Ziel der Kursgewinne sind wohl (derzeit) vorbei, vielmehr zählen Dividenden und Kapitalerhalt – und zwar nach Steuern und Inflation. Die Selektion für interessante Dividendentitel ist aber gar nicht so einfach, denn eine Dividendenrendite ist eine Momentaufnahme und schwankt mit jedem Kurs. Für den Anlageerfolg ist nicht die Höhe per se relevant, entscheidend ist das künftige Dividendenwachstum.
Dividenden sind übrigens ein Zeichen für die Finanzdisziplin eines Unternehmens. Ein gutes Beispiel liefert Procter & Gamble. Beim US-Konsumgüterhersteller steigen die jährlichen Ausschüttungen seit über 20 Jahren an. Auch in der Schweiz gibt es solche Firmen: Nestlé hat seit 1959 keine einzige Dividendenkürzung durchgeführt. Gut geführte Unternehmen haben auch in Krisenzeiten weniger Probleme, da sie über einen hohen Cashflow verfügen.
Für passiv orientierte Anleger sind an der Schweizer Börse eine handvoll Dividenden-ETF zugelassen. Doch die einzelnen Indexanbieter unterscheiden sich in der Art der Indexzusammenstellung. So gewichtet Stoxx bei ihren EuroStoxx-Dividenden-Indizes die einzelnen Aktien nach deren Dividendenrendite und nicht nach der Marktkapitalisierung. Diese wird hingegen bei den 15 Komponenten des DivDaxIndex berücksichtigt.
Die Auswahl der Indexmitglieder basiert auf der Höhe der Dividendenrendite. Einen anderen Weg geht State Street mit ihrem ETF auf den S&P US Dividend Aristocrats Index: Dieser beinhaltet 60 US-Aktien des S&P Composite 1500 Index, die in jedem der vergangenen 25 Jahre eine höhere Dividende zahlten als im Jahr zuvor. Wichtig ist bei der Auswahl des geeigneten Vehikels, dass auf die Höhe der künftig zu erwartenden Dividendenrendite und auf ein in der Vergangenheit positives Wachstum geachtet wird. Die ETF bieten damit in einem renditeschwachen Marktumfeld regelmässige Erträge.