Die Asset Management Branche feierte ein Rekordjahr, zumindest im Bezug auf Neugelder. Trotz hohen verwalteten Vermögen wird es zunehmend schwieriger die Marge zu halten. Das führt dazu, dass die Konsolidierung noch nicht abgeschlossen ist.
Corona hin oder her, für die Asset Management Branche war 2020 ein Rekordjahr. Wie das Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG) kürzlich berichtete, stiegen die verwalteten Vermögen um elf Prozent auf 103 Billionen Dollar. Das Wachstum wird sowohl von Privatkunden wie aber auch von Profianlegern getragen. Die Gruppe der professionellen Investoren bestimmen rund 60 Prozent der verwalteten Vermögen.
Unangefochten an der Spitze steht der Branchenprimus Blackrock. Das US-Haus verwaltet rund neun Billionen Dollar. Mit 7,5 Billionen Dollar folgt die Nummer zwei der Welt: Vanguard. Beide Häuser können von ihrer ETF-Sparte profitieren. An dritter Stelle fungiert die Schweizer Grossbank UBS. Sie verwaltet 4,23 Billionen Dollar. Der zweite Anbieter ist die Credit Suisse, die jedoch auf dem 16. Rang steht (ganze Übersicht).
Die grössten Asset-Manager – USA dominiert (in Bio. USD)
Margenerosion & Konsolidierung
Wie die BCG Studie weiter zeigt, wird es für die Asset Manager immer schwieriger die Vermögen gewinnbringen zu verwalten. Das Volumenwachstum führte zwar zu steigenden Erträgen, doch der Anstieg war nicht stark genug um den Druck auf die Gebühren auszugleichen. Denn die Gewinne konnten lediglich um ein Prozent gesteigert werden. Und es wird nicht einfacher. Immer mehr Investoren verlangen nach nachhaltigen Anlagelösungen. Die globalen Vermögensverwalter müssen in Wissen und neue Strukturen bereitstellen. Diejenigen Asset Manager, die diesen Trend verpassen, werden von den Anleger abgestraft. Das zeigt eine BCG-Umfrage bei 50 Vermögensverwaltern. So haben ein Drittel der US-Vermögensverwalter angegeben, dass sie aufgrund fehlenden ESG Lösungen mehr als 20 Prozent ihrer institutionellen Mandate verloren haben.
Die Konsolidierung der Asset Management Branche nimmt weiter zu. Im August dieses Jahre hat Goldman Sachs für 1,6 Milliarden Euro NN Investment Partners übernommen. In den letzten 12 bis 18 Monaten wurden viele kleinere Anbieter von einem grossen Player aufgekauft. Amundi kaufte beispielsweise die Investmentsparte von Lyxor, Invesco übernahm Source ETF oder Franklin Templeton hat Legg Mason geschluckt.
Die Konsolidierung ist noch nicht abgeschlossen, das vermuten auch die Autoren der BCG-Studie. Gute Chancen für einen Alleingang haben wohl Anbieter in ausgewählten Nischen. Anbieter, die jedoch auch ein Standard-Sortiment haben, werden zunehmend Schwierigkeiten haben, die neuen Bedürfnisse der Investoren abzudecken.