Die Profis kommen

Die Nachfrage nach Krypto-Anlagen wird zunehmend von professionellen Investoren getrieben. Auch sie erkennen den Nutzen von Krypto-Assets in einem gesamtheitlichen Portfoliokontext und kaufen kräftig zu.

Der Run auf Kryptowährungen zeigt sich nicht nur in den steigenden Kursen, mittlerweile wird er sogar von der Wissenschaft unterstützt. So zeigen diverse Studien, dass Krypto-Assets das Rendite-Risiko-Verhältnis in einem gesamtheitlichen Portfoliokontext deutlich verbessern. Diese junge Anlageklasse weist im Vergleich zu herkömmlichen Anlageklassen zwar ein grösses Renditepotenzial auf, dafür verfügen sie aber auch über eine deutlich höhere Volatilität.

Durchschnittle Rendite über die Jahre

Lesehilfe: Bitcoin legte im Durchschnitt über die letzten 5 Jahre 161% p.a. zu.

Für einen Kauf spricht auch die kaum vorhandene Korrelation zu traditionellen Vermögensklassen. Diese Argumente überzeugen immer häufiger auch professionelle Anleger, Investments in die neue Anlageklasse «Digital Assets» zu tätigen.

Signale, die für ein weiteres Wachstum von Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, sprechen, kommen derzeit von US-Unternehmen wie Microstrategy, Square oder Tesla: Sie haben Teile ihrer strategischen Bargeld-Reserven in Bitcoin umgewandelt (Bitcoin Treasury zeigt welche Firmen derzeit Bitcoin halten). Im Markt werden Gerüchte kolportiert, dass mit Apple bereits das nächste Unternehmen – das wertvollste der Welt – in Bitcoin investieren will (oder es schon getan hat?). Gesichert ist derzeit einzig, dass Apple Pay sich gegenüber Kryptowährungen öffnet. So kündigte der Anbieter Bitpay an, dass die eigene Kreditkarte auch von Apples Bezahldienst unterstützt werde.

Laut eines Berichts des bekannten Finanzkolumnisten Ian Allison sollen auch die milliardenschweren Anlagestiftungen der US-Universitäten Yale und Harvard ihre ersten Investitionen in Krypto-Assets getätigt haben.

Milliarden Börsengang

Ein weiteres fehlendes Puzzleteil, das die Krypto-Branche und traditionelle Finanzwelt zusammenführen soll, ist der Börsengang der Krypto-Plattform Coinbase. Inzwischen nutzen 43 Millionen Kunden diese Plattform, das verwaltete Vermögen ist seit April 2020 von sechs auf 20 Milliarden hochgeschellt. Und im letzten Jahr konnte die Krypto-Börse einen Gewinn von über 300 Millionen Dollar erzielen, während im Jahr zuvor noch ein knappes Minus in Höhe von 30 Millionen verbucht worden waren.

Das Unternehmen plant im April ihren Börsengang. Die Bewertung wird – Stand Anfang März – zwischen 70 und 100 Milliarden Dollar betragen. Damit ist Coinbase bedeutend höher bewertet als beispielsweise Intercontinental Exchange, die Muttergesellschaft der New York Stock Exchange. Mit dieser Aktie müssen Anleger nicht direkt in Bitcoin & Co. investieren, sondern können indirekt vom Boom der Krypto-Assets profitieren. Doch dabei wird Geduld gefragt sein, denn es ist durchaus möglich, dass diese Aktie, ähnlich wie Kryptowährungen, eine wilde Kursbewegung erleben wird.

Erfolgreiches Börsensegment

Auch an der Schweizer Börse sind die Umsätze der für den Handel zugelassenen Krypto-Produkte seit Monaten steigend, im Februar wurde sogar die Umsatzmarke von 1,2 Milliarden Franken geknackt. Insgesamt können Investoren aus über 100 Produkten auswählen, über die Hälfte repliziert eine Kryptowährung, die anderen einen Kryptoindex.

Doch wer sich für ein börsenkotiertes Produkt interessiert, sollte erst die Kostenbasis genauer betrachten. Auf der einen Seite sind die jährlichen Verwaltungsgebühren, andererseits sind die impliziten Kosten zu beachten. Ein Blick auf die gestellten An- und Verkaufskurse lohnt sich, da die Kursdifferenz ebenfalls einen Einfluss auf die Performance hat.

Viele Anleger rätseln: Lohnt sich der Einstieg – oder endet die Fahrt abrupt? Die Anlage in Bitcoin bleibt risikoreich, die Volatilität ist enorm. Mit einer kleinen Portion im Depot dürfen risikofähige Investoren jedoch mit gutem Gewissen mitspielen.


sentifi.com

Top 10 meistdiskutierte Werte



Kommentar schreiben

  • (will not be published)