ETF Woche: Kleinvieh macht auch Mist, Oligopol im ETF Markt, Gold wird steigen und warum Google ebenso verlässliche Börsentipps liefert.
Text: ETF-GuruWillkommen beim 10×10 ETF-Guru. Wöchentlich kommentiere ich das Geschehen rund um Exchange Traded Funds. Mal mehr, mal weniger. Neues, Skurilles, Aussergewöhnliches und ganz Normales. Haben Sie Fragen oder Anregungen, ein paar spannende Neuigkeiten oder interessante Marktgerüchte, dann schreiben Sie mir.
Gold wird steigen
Viele Experten sagen: Hände weg vom Gold. Doch was ist, wenn sich die Vielzahl der Spezialisten irren. Vielleicht mögen Sie sich an die Aussage der Wallstreet-Legende Bob Farrell erinnern. Seine Regel Nummer 9 möchte ich hier nochmals in Erinnerung rufen: «When all the experts and forecasts agree – something else is going to happen». Aufgepasst! Die Märkte drehen manchmal schneller als man möchte. Und ganz generell: Europa steht immer noch sehr tief im Schlamassel: Die Billionen-Schuldenfalle.
Glauben Anleger einem Märchen?
Die Debatte über Vor- und Nachteile von aktivem und passivem Management gehört seit Jahren zu einer der lebhaftesten Diskussionen in der Anlagewelt. Die Ergebnisse von aktivem Fondsmanagement sind auch schon in unzähligen Studien untersucht worden. Fakt ist, dass wenige aktive Manager langfristig den Markt schlagen können. Denn kein Fondsverwalter kann behaupten, den Stein der Weisen gefunden zu haben und selten hat einer soviel Talent und Know-how, um dauerhaft den Markt schlagen zu können.
Aber es gibt sie, die talentierten Fondsmanagern. Doch wo findet man diese? Meist sind sie bei kleineren, unabhängigen Fondsboutiquen. Denn diese können es sich erlauben, wirklich aktiv zu handeln. Und da sind wir beim Kern des Problems: Viele aktive Fondsverwalter sind nicht wirklich aktiv. Wenn ein Anleger schon mehr bezahlen soll, dann soll der Manager auch eine echte aktive Strategie fahren. Aber durch einen eher passiven Ansatz können die erfolglosen Manager wie folgt argumentieren: «Ich war ja nicht schlechter als der Markt.»
Übrigens, an der Fondsmesse 2014 diskutieren Verfechter von aktiven Fonds und Anhänger indexierten Anlagelösung über die Frage, ob aktive Manager ihr Geld wert sind. Ich bin gespannt, wie kontrovers diese Diskussion geführt wird.
Sind aktive Manager ihr Geld wert? @UBSfunds #ETF @Schroders @ETF_Securities @MarkusDiemMeier Talk an der #Fonds14 pic.twitter.com/AABe1IY9xw
— Fondsmesse 2014 (@finanzmesse) 22. Dezember 2013
Auch Kleinvieh macht Mist
Die weltweite ETF Industrie hatte wiederum ein erfolgreiches Jahr, zumindest wenn man die verwalteten Vermögen betrachtet. Seit 10 Jahren wächst das in ETF investierte Vermögen im Durchschnitt um über 25 Prozent. Auch im 2014 prophezeie ich ein Wachstum, welches wiederum zwischen 20 und 30 Prozent ausfallen wird. Eine solche Aussage ist nicht schwer zu fällen, denn ein künftig wichtiger Treiber sind die Privatanleger. Noch werden diese von den hiesigen ETF-Anbieter wenig beachtet. Und auch der Vermögensberater «verkauft» lieber noch hochpreisige Anlageprodukte.
Und wieder einmal sind die USA Vorreiter: Dort stammen rund 60 Prozent der neuen Mittelzuflüsse von Privatinvestoren
Drei Anbieter bestimmen den Markt
Ein Oligopol herrscht im ETF Markt. Es sind nämlich genau drei Anbieter, die fast dreiviertel des Weltmarkts bestimmen. iShares, State-Street und Vanguard – dieses Trio ist auch hierzulande tätig – verwaltet weltweit über 1,6 Billionen Dollar. Das Gesamtvolumen in ETF rings um den Globus beträgt per Ende November 2,3 Billionen.
ETF College
Wer mit ETF noch nicht wirklich vertraut ist, oder noch zahlreiche offenen Fragen hat, dem empfehlen wir unser 1:1 der ETF durchzulesen. Eine ebenso spannende Art um sich mit ETF zu vertiefen, bietet SPDR. Sie haben auf eine einfache Art und Weise verschiedene Wissensblöcke zusammengestellt. Es lohnt sich mit ETF und all seinen Facetten vertraut zu machen.
Börsentrends 2014
Diese Zeit des Jahres ist die Zeit der Prognosen. Alle Chefökonomen und Anaylsten überhäufen den Markt mit ihren Prognosen. Wir haben von sechs Experten ebenso Meinungen eingeholt. Sie allesamt sind verhalten-optimistisch. Aber im Zeitalter von Dr. Google sollten Anleger auch öfters mal die Ratschläge der Financial Crowd zur Hilfe nehmen. So beispielsweise zeigt Google Trends die häufig gesuchten Begrifflichkeiten. Und den Datenanalysten Tobias Preis, Helen Susannah Moat und H. Eugene Stanley gelang es mit einer relativ simplen Methode nachzuweisen, dass die Popularität von Google-Suchbegriffen mit der Rendite von entsprechenden Anlagen korreliert. Dazu gibt es ein spannendes Researchpaper, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte: Quantifying Trading Behavior in Financial Markets Using Google Trends