Die ETF-Woche: Starkes Wachstum im ersten Halbjahr, weiterer Gold-Anstieg erwartet und Kritik an neue ETF-Kreationen.
Wachstum setzt sich fort
Die ETF-Branche erzielte im ersten Halbjahr Zuflüsse in Höhe von 117,9 Milliarden Dollar. In Aktien der entwickelten Nationen flossen 12,9 Milliarden und 10,6 Milliarden Dollar wurden in Schwellenländer-Papiere investiert.
Auch in der Schweiz setzte der ETF-Markt sein Wachstum fort. Das Gesamtvolumen der in ETF verwalteten Vermögen stieg gemäss Daten von Morningstar und Swiss Fund Data um 1,5 Milliarden Franken. Die stärksten Zuflüsse in Höhe von 3,2 Milliarden Franken verzeichneten Anleihen-Produkte, während Aktien-ETF Abflüsse im Umfang von 1,7 Milliarden Franken hinnehmen mussten.
Stark entwickelten sich auch die Handelsumsätze in ETF an der Börse Frankfurt
Zahl der Woche: 14,6 Mrd€. Der monatliche Handelsumsatz in #ETF @Xetra im 1. HJ 2016. Mehr: https://t.co/yeSHhLLuL7 pic.twitter.com/cb95WSbFEB
— Börse Frankfurt (@boersefrankfurt) 5. August 2016
Kritik an neuen ETF-Kreationen
Die ETF-Welt kämpft um Wachstum und lanciert zu diesem Zweck immer neuer Kreationen wie aktive ETF, Smart-Beta-ETF und (Multi-)Faktor-ETF. Das grösste Problem dabei, ihr Status als einfache Finanzprodukte gerät zusehends ins Wanken. Die Strukturen sind komplex und für Anleger oftmals schwer nachzuvollziehen. Zudem zielen die Produkte darauf ab den Markt zu schlagen, während ETF ursprünglich versuchten Märkte einfach abzubilden. Für die Industrie ein lukratives Geschäft, doch die Kritik wird lauter:
Immer mehr ETF kommen auf den Markt, die so heißen, aber die Idee pervertieren.https://t.co/GgwjUzgafL via @faznet
— Adriano B. Lucatelli (@LucatelliA) 4. August 2016
Gold soll weiter steigen
Das Edelmetall ist seit Jahresbeginn in aller Munde. So wurden in Gold-ETF gemäss Daten von Thomson Reuters GFMS im ersten Halbjahr Gelder in Höhe von 568 Tonnen investiert. Zuletzt hat das Interesse der ETF-Anleger jedoch merklich nachgelassen. Doch auch wenn der Markt etwas an Schwung verloren hat, zeigen sich die Experten von ETF-Securities zuversichtlich, dass sich der Anstieg fortsetzen wird. Ein Anstieg auf 1400 oder 1450 Dollar je Unze sei möglich. Jedoch warnen die Analysten, dass der Markt nach dem starken Anstieg anfällig für Gewinnmitnahmen sei. Dadurch würden sich jedoch Kaufgelegenheiten bieten. Zudem erwarten die Experten, dass im zweiten Halbjahr verstärkt Fondsmanager und Grossinvestoren, die die erste Rallye verpasst hätten, in den Goldmarkt einsteigen.
Neuer Dividenden-ETF
Die Commerzbank hat einen neuen ETF auf Dividenden an der Deutsche Börse. Mit dem ComStage Alpha Dividende Plus ETF erhalten Anleger Zugang zu Aktienunternehmen mit hoher Dividendenrendite, die in einem Index mit Schwerpunkt Europa und USA, wie dem DAX, Stoxx 600 Europe oder S&P 500 enthalten sind. Die Selektion der Bestandteile basiert auf einem quantitativen Modell, das Einzeltitel aufgrund folgender Kriterien auswählt: ausreichendes Tageshandelsvolumen, starkes Momentum, geringes Kurs-Gewinn-Verhältnis und hohes Gewinnwachstum. In einem zweiten Schritt werden Aktien anhand der Kriterien niedrige Volatilität und hohe Dividende ausgewählt.