Die ETF-Woche: Platzhirsche am ETF-Markt, verschmähtes Gold und neue Anleger-Ampel.
Drei Platzhirsche
Die ETF-Industrie wächst ja bekanntlich mit grossen Schritten. Gemäss dem Datenprovider First Bridge erhöhte sich das verwaltete Vermögen des US-Marktes bis Ende Juni auf 1,86 Billionen Dollar. Absolute Marktführer sind BlackRock, Vanguard und State Street, die einen Anteil von mehr als 80 Prozent in den USA haben. Auch weltweit gibt es ein solches Oligopol. Gemäss dem ETP Landscape-Bericht kommt iShares auf 38 Prozent, State Street auf 16 und Vanguard auf 15 Prozent.
Gemäss Aniket Ullal, Gründer von First Bridge Data wird es damit für neue Anbieter schwer sich einen Platz im ETF-Markt zu schaffen. Es würde zwar noch Platz für Wachstum geben, sagte er Financial Planning, doch würde es Zeit benötigen einen Fussabdruck zu hinterlassen und Marktanteil zu erobern. Neue Anbieter müssten sich stark differenzieren in ihrer Verkaufsstrategie und dem Produktangebot.
Auch in der Schweiz wachsen die in ETF verwalteten Vermögen kontinuierlich. Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Gelder um rund 1,65 Prozent auf knapp 61,5 Milliarden Franken per Ende Juni. Das geht aus den Daten der Swiss Fund Data hervor.
Auch hierzulande liegt der Markt in den Händen von drei Anbietern. An erster Stelle rangiert ebenfalls BlackRock mit 44,5 Prozent, gefolgt von der UBS mit knapp 29 Prozent und der ZKB mit 13,13 Prozent.
Verschmähtes Gold
Gold erhielt zuletzt einen kurzen Auftrieb durch den Absturz der Passagiermaschine im ukrainischen/russischen Grenzgebiet. Doch eine wirkliche Unterstützung, vor allem seitens der ETF-Anleger fehlt. So verzeichnete der weltgrösste ETF, SPDR Gold Trust, innerhalb von zwei Tagen Abflüsse in Höhe von fast 3 Tonnen. Das war der stärkste Rückgang seit Anfang Mai.
Insgesamt haben sich gemäss einem Beitrag von Der Aktionär die Bestände im vergangenen Halbjahr kaum verändert, nachdem im vergangenen Jahr 800 Tonnen Gold aus den Produkten abgezogen wurden. Zudem wird darin erwähnt, dass in Indien ein Gesetz vorbereitet werden soll, wonach ETF nicht mehr zu 100 Prozent mit Gold hinterlegt werden soll. Bislang nur ein Gerücht, das aber nicht ohne Folgen bleiben würde. In jedem Fall wir die Gold-Nachfrage mehr von den Schwellenländern geprägt und weniger durch den Bedarf der ETF, wie die Grafik von US Global Investors zeigt:
Mit dem Ampelprinzip zum Erfolg
So lautet zumindest die Idee der Deutsche Asset & Wealth Management. Mittels einer Börsenampel sollen Anleger einfach und schnell eine Orientierung in den wichtigsten Anlageklassen erhalten. Für Aktien-, Anleihen- und Rohstoffmärkte erhalten sie damit eine Zusammenfassung der Trends.
Diese Übersicht soll insbesondere Privatanlegern bei der Umsetzung einer geeigneten Vermögensaufteilung helfen. Fragen die dabei beispielsweise beantwortet werden sind: Wie war die Wertentwicklung eines repräsentativen Index für den Markt im vergangenen Monat? Wie waren die ETF-Umsätze–also die Nachfrage –in den Aktien-, Obligationen-und Rohstoffmärkten im vergangenen Monat?
Neu auf dem Parkett
Im April sorgten ETF Securities für Aufsehen, als sie ETP mit einem dreifachen Hebel lancierten. Nun hat Boost sein Angebot um ETF mit einem ebenso grossen Hebel erweitert und gab kürzlich seinen Markteintritt in Deutschland bekannt. Die neuen Produkte bilden die Entwicklung des DAX und des Euro Stoxx 50 jeweils dreifach gehebelt ab, sowohl long als auch short. Mehr zu solchen Short- und Leverage-ETF lesen Sie unter: «Zocken mit ETF»
Die Commerzbank hat ihr Angebot an währungsgesicherten ETF an der Deutschen Börse erweitert. Die beiden Produkte bilden den amerikanischen und japanischen mit täglicher Absicherung gegen Wechselkursrisiken ab. Anleger im Euroraum können damit nahezu eins zu eins von der Kursentwicklung des MSCI Japan oder des S&P 500 profitieren. Die Netto-Dividenden werden in den Fonds reinvestiert. Wie wichtig eine solche Währungsabsicherung ist und was «Daily Hedged» im Detail bedeutet, hat Thomas Merz von der UBS im 10×10 Wissen erklärt.
Nicht vergessen
Am Mittwoch erscheint ein neuer Expertentipp. Maurice Pedergnana, Chefökonom bei der Zugerberg Finanz AG, gibt eine Empfehlung ab.