Erleuchtendes vom ETF-Guru – KW 40

Die ETF-Woche: Wildwuchs bei Smart Beta, Bill Gross geht und Liquidität als Risiko

Smart Beta

In letzter Zeit macht der Begriff «Smart Beta» in Investorenkreisen die Runde. Diese Produkte versuchen das Rendite- oder Risikoprofil eines Marktes zu verbessern. Mehr zu dem ist hier nachzulesen: Smart Beta ETF im Fokus. 

Eigentlich geht es um alternatives oder strategisches Beta. Der Begriff «Smart» klingt aber besser und lässt sich vielleicht sogar besser verkaufen. Doch der Zusatz «Smart» ist schlecht gewählt. Denn Smart suggeriert, dass die anderen Produkte nicht smart sind. Inzwischen herrscht Wildwuchs, denn jeder Anbieter nennt seine Produkte einwenig anders.

Die Produkte treffen jedoch den Nerv der Anleger. Per Ende Juni dieses Jahres gab es global 663 solcher Vehikel. Insgesamt sind beinahe 400 Milliarden Dollar investiert. Der grösste Markt ist in den USA. Fast 20 Prozent aller ETP-Vermögen sind in strategischen Beta Produkte angelegt.

Das unabhängige Daten- und Fondsportal Morningstart hat nun eine Studie erstellt um im Dschungel von diesen Strategien einwenig Ordnung reinzubringen. Hier gehts zur Studie: A Global Guide to Strategic-Beta ETF.

Ade Bill Gross

Der Bond-König Bill Gross verlässt Pimco, das war letzte Woche die Schlagzeile schlechthin. Sein Abgang kostete die Allianz am Freitag binnen weniger Minuten mehr als 4,3 Milliarden Euro Marktkapitalisierung. Bill Gross letzter Marktkommentar (September) kann hier nachgelesen werden: For Wonks only

Was lief eigentlich so in den letzten Tagen auf Twitter zu Gross’s Abgangs?

Für Pimco gab es noch weitere schlechte Nachrichten.  Die US-Wertpapieraufsicht SEC durchleuchtet den Pimco Total Return ETF, wie das Wall Street Journal berichtete. Im Fokus stehe dabei die Frage, ob der ETF die Bewertungen von Vermögenswerten künstlich aufgebläht habe, um höhere Erträge auszuweisen. Geprüft werde unter anderen, ob der börsenkotierte Indexfonds Vermögenswerte zu reduzierten Preisen erworben habe, sich aber bei der Berechnung des Werts seiner Beteiligungen auf höhere Bewertungen gestützt habe.

Risiko Liquidität

Die Liquidität von ETF ist immer wieder Thema, wie ein Bericht von Bloomberg zeigt. Kritisch dazu geäussert haben sich zuletzt die Bank of Canada und die FSB (Financial Stability Board). Bei einem Treffen in der letzten Woche wurde diskutiert, ob ETF auf weniger liquide Märkte auch bei grossen Abflüssen in der Lage wären ihre Werte zu verkaufen und all ihren Verpflichtungen gerecht werden könnten. Dem Thema haben wir uns auch in der letzten 10×10 Ausgabe gewidmet und bei Rochus Appert von State Street nachgefragt.

Strafe für Credit Suisse

Dass die Credit Suisse ihr ETF-Geschäft verkauft hat ist bekannt, das Unternehmen übernimmt aber noch die Administration für Fonds von Drittanbietern. Nun wurde die Credit Suisse Funds AG von dem Überwachungsorgan der Schweizer Börse (SIX Exchange Regulation) gebüsst, wie die NZZ schreibt. Die Bank muss 10000 Franken wegen eines Verstosses gegen Emittentenpflichten bezahlen. Grund ist, dass im Januar 2014 eine Ausschüttungsmeldung zu spät versandt wurde. Die Strafe fällt so gering aus, weil die Marktaufsicht keine sehr hohen Bussen aussprechen kann.

Neues auf dem Parkett

ETF Securities hat das Angebot an Short- und Leverage-ETF erweitert. Genauer gesagt wurden fünffach gehebelte Währungs-ETP auf Xetra gelistet. Die Auswahl der neuen Währungs-ETP mit fünffachem Hebel besteht aus Währungspaaren mit dem Euro gegenüber dem Australischen Dollar, dem Schweizer Franken. Anleger müssen sich der Risiken solcher Produkte absolut bewusst sein, denn gerade bei einem fünffachen Hebel können schnell hohe Verluste entstehen, wenn sich die Märkte in die falsche Richtung bewegen. Zum Einsatz der Produkte auf 10×10: «Zocken mit ETF»

Die Deutsche Asset & Wealth Management hat den db x-trackers FTSE Developed Europe ex UK Property UCITS ETF an der Deutschen Börse gelistet. Das Barometer bildet kontinentaleuropäische Immobilienaktien ab, sowohl von Immobiliengesellschaften als auch REITS. Ausgenommen sind dabei Werte aus Grossbritannien.

Goldman Sachs plant aktive ETF

Das US-Bankhaus Goldman Sachs hat gemäss einem Beitrag von Forbes einen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Ziel ist es aktiv gemanagte ETF auf den Markt zu bringen. Damit will sich Goldman Sachs nach Wells Fargo und JP Morgan ein Stück vom Kuchen des schnell wachsenden Marktes abschneiden.


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