Die ETF-Woche: Finance 2.0 revolutioniert die Geldanlage, Neue Gesichter in der ETF-Branche, Dividendenindex auf Schweizer Aktien
Schweizer Dividendenperlen
Neuigkeiten aus dem Hause iShares: Der globale Leader brachte Ende April zwei neue ETF auf Schweizer Aktien. Neu bietet das US-Haus nun einen börsengehandelten Indexfonds auf den SPI-Index. Damit bieten drei Anbieter eine Lösung für das breite Aktienbarometer (~225 Aktien) an. Mit einer Total-Expense-Ration von 0,16 Prozent ist das iShares Produkt derzeit absolut der Preisrenner. Dennoch gilt: Am Ende des Tages zählt die Qualität der Indexabbildung und natürlich tiefe Handelskosten.
Neben dem neuen SPI-ETF brachte iShares auch den ersten ETF auf den SPI Dividend 20 Index. Darin sind 20 Titel aus dem SPI zu finden, welche die höchsten Dividendenzahlungen im historischen Vergleich und die solideste Rentabilität aufweisen. Die Unternehmen müssen in 4 von 5 Jahren eine Dividende ausbezahlt haben. Wie ich bereits letzte Woche erwähnt habe, finde ich das Indexkonzept nicht so prickelnd. Immerhin: Der Index ist eine gute Bereicherung, doch einen strengeren Kriterienkatalog hätte ich mir gewünscht. Dazu lesen Sie in der nächsten 10×10-Ausgabe mehr (Mitte Mai).
Nebst neuen Produkten gibt es auch ein neues Gesicht im iShares Team Schweiz. Der bisherige Leiter iShares Deutschweiz, Andreas Zingg, hat sich in die Wüste verabschiedet. Zingg leitet neu das iShares Team Middle East & Africa. Wir wünschen viel Erfolg!
Das Deutschschweiz Team leitet neu Sven Württemberger. Er war davor Leiter Vertrieb iShares Wealth Deutschland, für den Vertrieb an Banken, Vermögensverwalter, Family Offices, Plattformen sowie Public Distribution in Deutschland verantwortlich.
Wir sagen: Grüezi und herzlich Willkommen in der Schweiz.
Auch Source mit neuem Kopf
Auch beim ETF Anbieter Source gibt es ein neues Gesicht für den Schweizer Markt: Marco Mautone wird das Kundenbetreuungs-Team Schweiz und Liechtenstein ergänzen. Davor war Mautone bei der Bank of America Merrill Lynch in der Schweiz als Leiter des europäischen und US-Equity Sales Trading tätig.
Apropos Source: In den letzten Wochen konnte der ETF auf den S&P Select Sector Capped 20% Technology Index fleissig frisches Vermögen einsammeln, das zeigt eine Statistik von etfinfo.com. Dieser Index bietet Zugang zum Technologie-Sektor der USA. Einzelne Aktien haben ein maximales Gewicht von 20%. Mehr zum ETF ist hier zu finden.
Emerging Markets wieder «en vogue»?
Schwellenländer haben eine harte Zeit hinter sich. Durch die Ukraine-Krise verloren einige Anleger weiter an Risikoappetit. Dennoch setzen professionelle Anleger wieder verstärkt auf EmMas. Es sind Mittelzuflüsse und Kaufimpulse in Schwellenländer feststellbar. Die meisten Anleger investieren dabei in den breitgefassten MSCI Emerging Index. In der Schweiz sind 19 ETF auf dieses Barometer zugelassen.
ETF Blockbuster auf MSCI Emerging Markets (Quelle: justetf.com)
Inzwischen sind auch zahlreiche ETF auf einzelne Nationen erhältlich. Damit kann ein Anleger beispielsweise taktische Wetten eingehen und so den Schwellenländer-Anteil kurz- bis mittelfristig erhöhen. Länder wie Türkei, Peru oder Indonesien können auf ein erfolgreiches 2014 zurückblicken.
Social Trading
Die Digitalisierung macht vor den Banken nicht Halt. Auch der Bereich der Geldanlage wird durchgerüttelt, denn neue Online-Plattformen ermöglichen das Vernetzen von Anlegern und Börsenprofis. Trader machen ihre Strategien öffentlich und ermöglichen es Anlegern, ihre Empfehlungen und Signale selber umzusetzen: «Es ist eine Art Kulturwandel im Gange». sagte Andreas Braun, Autor des Buches «Social Trading – simplified», kürzlich gegenüber dem Wirtschaftsmagazin PUNKT.
Auf der Plattform Wikifolio können Anleger sehr einfach den Profis folgen. Dabei gibt es inzwischen einige Experten, die dabei hauptsächlich auf ETF setzen. Das spannende dabei ist, dass ein Anleger den Top-Tradern folgen kann. Er sieht jederzeit, in welche ETF er investiert.
Einen spannenden Ansatz verfolgt der Anleger «ValueInvestors». Bei ihm sollen ETF im Fokus stehen, die sich über Jahre mit einer kontinuierlichen Performance bewährt haben. Dabei soll ein breit gestreutes Portfolio mit diversen Indizes, Anlageklassen, Branchen und Wirtschaftsregionen angestrebt werden. Einblicke in die Strategie und ins Portfolio ist hier zu finden.
Übrigens: An der Finance 2.0 Konferenz in Zürich wird übrigens Social Trading im Detail vorgestellt.
Was Anleger suchen
Die Fondsplattform morningstar.ch bietet für Fonds- und ETF-Anleger ziemlich viel Informationsmaterial. Jeder in der Schweiz zugelassene Fonds findet man auf dieser Website mit allen relevanten Informationen. Das Researchhaus hat kürzlich eine Statistik gezogen, welche Fonds denn auf der Seite am meisten gesucht werden. Und wie es sich für einen Schweizer Anleger gehört, widerspiegelt sich der Home-Bias aus in der Suche.
Von den 10 Top-Suchergebnisse sind fünf der zehn Top-Fonds Produkte, die in Aktien und Obligationen (bzw. beides) aus der Schweiz anlegen. Erstaunlich: von den durchschnittlich 100 000 Besucher im Monat fehlen scheinbar die ETF-Investoren. Es gibt also noch einiges zu tun!