Die ETF-Woche: Beliebte aktiv gemanagte ETF, iShares erweitert Produktpalette und Anlegen wie Milliardäre.
Den Gurus folgen
Seit jeher erfreuen sich die Strategien von Buffett, Soros oder Paulson einer grossen Beliebtheit. Seit längerem wird an der New York Stock Exchange bereits ein Index auf die US-Titel angeboten, in die auch die Milliardäre anlegen, der sogenannte iBillionare Index. In dem Depot findet sich eine Titelauswahl der führenden Investment-Legenden, neben den erwähnten finden sich auch Aktiendepots von Hedge-Funds-Grössen wie Dan Loeb, David Tepper, Carl Icahn, David Einhorn, Jorge Lemann, Bill Ackman und weiteren Milliardäre im Index.
Insgesamt umfasst das Barometer 30 Large-Cap Aktien aus dem S&P 500. Die Gewichtung beträgt jeweils 3,33 Prozent. In dem Index finden sich Titel wie Apple, Ebay, FedEx, Microsoft und Google. Insgesamt haben Technologie-Werte ein Gewicht von 33,33 Prozent, gefolgt von zyklischen Konsumgüter und Energie mit jeweils 16,67 Prozent. Wie Forbes berichtet, hat sich die Strategie durchaus bezahlt gemacht. Seit Oktober des letzten Jahres kletterte der Index 16 Prozent, während der S&P 500 nur 11,8 Prozent stieg. Damit Anleger nun einfacher dieser Strategie folgen können, wurde der Direxion iBillionaire Index ETF lanciert.
Kosten im Fokus
Die Beiträge rund um die Kostensenkungen der ETF-Anbieter reissen nicht ab. Morningstar hat sich angesehen welche Wirkung die günstigen ETF auf die Rendite des Portfolios haben. Dabei wird ein Portfolio mit ETF aufgebaut und es zeigt sich deutlich, dass die Rendite mit günstigen ETF besser ausfällt.
Wer ein solches Portfolio selbst zusammenbauen möchte, findet unter «Einen Fiat Cinquecento verschenken» eine Art Anleitung dazu.
Aktive ETF
Während sie in der Schweiz bislang noch wenig Verbreitung gefunden habe, erfreuen sich aktive gemanagte ETF in den USA einer wachsenden Fangemeinde. Hierzulande gibt es solche Vehikel bislang nur von Swiss & Global Asset Management. Bei diesen Produkten wird kein passiver Ansatz verfolgt, sondern ein Portfoliomanager optimiert laufend die Zusammensetzung des Fonds und versucht damit die Benchmark zu schlagen. Wie diese Produkte genau funktionieren, darüber haben wir in ETF Welt wird aktiver (Seite 9) geschrieben.
In den USA sind knapp 4 Milliarden Dollar in den grössten aktiv gemanagten ETF investiert.
Besonders beliebt sind solche Produkte im Anleihenbereich wie die Grafik von ETF.com zeigt.
In den Produkten von Swiss & Global Asset Management auf Europa, Schwellenländer, Welt und Asien sind bislang knapp 90 Millionen Franken investiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Segment in der Schweiz weiter entwickelt.
Neues auf dem Parkett
iShares hat ausserdem vier neue ETF an der Schweizer Börse auf folgende Märkte gelistet: MSCI USA Dividend IQ, MSCI Emerging Markets Consumer Growth, Core MSCI Emerging Markets IMI und US Aggregate Bond. Mit dem ersten Produkt profitieren Anleger von der Wertentwicklung des MSCI USA High Dividend Yield Index. Dieser investiert in Unternehmen mit überdurchschnittlichen Dividendenrenditen, konstanten Dividendenausschüttungen in der Vergangenheit und der Kapazität für nachhaltige Dividendenzahlungen.
Wie der Name schon sagt, partizipieren Anleger mit dem zweiten Produkt an der Wertentwicklung konsumorientierter Unternehmen mit hoher und mittlerer Marktkapitalisierung, die hohe oder steigende Gewinne auf den Schwellenmärkten erzielen. Der zu Grunde liegende Index setzt sich aus über 300 Unternehmen zusammen.
Zudem wurde das Core-Segment weiter ausgebaut. Der ETF auf den Core MSCI Emerging Markets IMI erhalten Anleger Zugang zu Aktien mit mittlerer und geringer Marktkapitalisierung aus Schwellenländern weltweit. Mit dem letzten Produkt setzen Anleger auf in Euro denominierte Anleihen mit Investment Grade, die in Märkten der Eurozone bösennotiert sind.
Die Deutsche Asset & Wealth Management hat ihr Core-ETF-Angebot weiter aufgestockt. Neu wird nun auch der MSCI World mit physischer Replikation angeboten. Der ETF wurde an der London Stock Exchange gelistet und die Gesamtkostenquote beträgt 0,19 Prozent.