Die ETF-Woche: Neues aus der Smart Beta-Welt, ETF-Sparpläne und skurrile Neuemissionen.
Neue ETF-Sparpläne
Bislang sind ETF-Sparpläne in der Schweiz noch wenig verbreitet. Nun bietet neben dem VZ Vermögenszentrum auch der Hypothekarvermittler Moneypark solche Lösungen an. Insgesamt wurden acht ETF-Portfolios lanciert. Der Kunde hat die Wahl zwischen Portfolios, die von Moneypark providerunabhängig zusammengesetzt werden und solchen, die auf der Expertise von BlackRock basieren. Investitionen sind bereits ab einem Startkapital von 5000 Franken möglich.
Bei Moneypark fallen auf der Kostenseite jährliche Gebühren von 0,80 Prozent an. In dieser Gebühr sind die ETF-Managementgebühren nicht enthalten. Diese können, je nach Portfolioausgestaltung, rasch mal 0,15 bis 0,25 Prozent betragen. Das ist nicht ganz günstig. Beim Vermögenszentrum sind die Kosten bei 0,55 Prozent und das Startkapital ist deutlich tiefer, nämlich 500 Franken.
Vanguard startet Smart-Beta-ETF
Der US-Anbieter hat vier neue aktiv gemanagte ETF in London gelistet. Dabei wird das Portfolio der Produkte unter Verwendung quantitativer Investmentprozesse entsprechend der jeweiligen Faktoren aktiv verwaltet. Um eine breite Diversifikation zu erreichen, sind die Portfolien global aufgestellt. Die Gesamtkostenquote aller ETF beträgt jeweils 0,22 Prozent. Gelistet wurden ETF auf die Faktoren Volatilität, Value, Momentum und Liquidität.
Van Eck erweitert Angebot
Zuwachs im Bereich der Smart Beta-ETF gibt es auch hierzulande. Der Anbieter Van Eck Global listet den Wide Moat ETF an der Schweizer Börse. Der Wide Moat Focus Index wurde von Morningstar entwickelt. In dem Barometer finden sich die 20 Unternehmen, die am stärksten unterbewertet sind, also den attraktivsten Preis haben und, laut Morningstars Economic-Moat-Analyse und Bewertung, das Potential zu langfristig überdurchnittlichen Kapitalerträgen haben.
Beliebte US-Werte
Die ETP-Branche hat im November 28,2 Milliarden Dollar an neuen Geldern eingesammelt, wie aus dem ETP Landscape hervorgeht. Damit erreichten die Nettozuflüsse in diesem Jahr 302,4 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 345,4 Milliarden Dollar in die Produkte investiert. Es bleibt spannend, ob die Rekordsumme geknackt aus dem Vorjahr geknackt wird. Die grössten Investitionen verzeichneten US-Aktien mit Zuflüssen in Höhe von 21,4 Milliarden Dollar.
Smart Beta laufen besser
Im vergangenen Jahr hat der S&P 500 knapp drei Prozent zugelegt. Doch wie entwickelten sich die verschiedenen Smart-Beta-Produkte auf den Index? Am besten schnitten Low-Volatility-ETF ab.
Low volatility ETF $SPLV continues to outperform S&P competition https://t.co/ivXCjFbx2v via @firstbridgedata #ETF pic.twitter.com/JV03sM4kbB
— Christian Magoon (@ChristianMagoon) 4. Dezember 2015
Skurrile ETF
Die ETF-Welt ist um immer neue Innovationen bemüht, so gibt es bereits Produkte auf spezielle Faktoren, Bereiche und Sektoren, wie etwa die Cybersecurity-Branche. Doch nun werden die Kreationen immer skurriler. So bildet der neue Restaurant-ETF die Gastronomie-Branche ab. Dazu zählen Pizzalieferanten wie Domino`s Pizza, Fast Food-Ketten wie McDonalds oder Kaffeehäuser wie Starbucks. Mit solchen Kreationen wird der ursprüngliche Gedanke von ETF – breite diversifizierte Märkte einfach, transparent und kostengünstig abzubilden – immer mehr verwässert.
Angst vor ETF?
Mit dem Wildwuchs gehen teilweise auch Risiken einher. Davor warnen immer wieder Regulatoren und Investoren. Diesen widmet sich das Wall Street Journal mit dem Beitrag «Should you fear the ETF?» und listet die Gefahren auf.
Should you fear the ETF? Regulators and investors are suddenly scared. What it all means: https://t.co/QQx3ue3Pib pic.twitter.com/sBEIP78eCb
— Wall Street Journal (@WSJ) 7. Dezember 2015
Nicht verpassen
Mitte der Woche erscheint die neue Ausgabe des 10×10. Wir fragen Experten nach Ihren Prognosen für das Börsenjahr 2016. Und wie der Rückblick zeigt, hatten sie bei ihrem Ausblick für 2015 durchaus Recht. Aber lesen Sie selbst: Ökonomen liegen bei Aktienprognosen goldrichtig