Der 15. Januar war an der Schweizer Börse ein besonderer Tag. Doch er zeigte, dass man sich auf die Stabilität der Börse verlassen kann.
… und zweitens kann man sich auf die Stabilität der Schweizer Börse verlassen. Das hat der 15. Januar 2015 eindrucksvoll bewiesen. Eigentlich deutete alles auf einen ganz normalen Börsentag hin. Doch die SNB-Meldung über die Aufhebung des EUR/CHF-Mindestkurses von 1,20 um 10.30 Uhr schlug wie ein Blitz ein, gefolgt von einem langanhaltenden Donner, der über die Finanzmärkte grollte. Die neue Situation löste weltweit aussergewöhnliche Umschichtungen von Investitionen und Risiko-positionen aus.
An diesem Tag verlor der 30 Schweizer Bluechip-Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zeitweise über 14 Prozent. Gleichzeitig sprang der Volatilitätsindex VSMI – das Barometer für Markt-unsicherheit – von 18 auf über 35 Punkte. In den Minuten nach dem Entscheid wurden über 70 Börsenabschlüsse pro Sekunde gemessen. Als der denkwürdige Tag vorüber war, lag der SLI bei -9,37 Prozent, fast eine Million Abschlüsse waren abgewickelt worden und die Börse verbuchte einen neuen Rekordumsatz. Mit 27,7 Milliarden Franken übertraf er den Tagesumsatz eines durchschnittlichen Börsentags im Jahr 2014 um das Sechsfache. SIX Swiss Exchange wickelte an diesem Tag das grösste Volumen aller Börsen in Europa ab.
An so einem Tag zeigt sich, wie wichtig die Heimbörse ist. Die Liquidität in Schweizer Aktien hielt den gestiegenen Anforderungen erwartungsgemäss stand. Durchschnittlich konnten Schweizer Blue-Chip-Aktien an diesem Tag um 9 Basispunkte günstiger gehandelt werden als an konkurrierenden Handelsplätzen im Ausland. An einem ruhigen Tag beträgt der Preisvorteil an der SIX Swiss Exchange zirka 1 Basispunkt. Entsprechend war an diesem Tag unser Marktanteil fünf Prozent höher als an einem durchschnittlichen Börsentag im Januar. All dies zeigt deutlich, dass Konkurrenz zwar das Geschäft belebt und gesund ist, bei grosser Unsicherheit aber der sichere Hafen der Heimbörse angelaufen wird.
Darauf, dass der Handel in einem ordentlichen und fairen Rahmen geschieht, haben unsere hochqualifizierten und verantwortungsvollen Mitarbeitenden ein wachsames Auge. Mit unserer aktiven Marktsteuerung haben wir ein effektives Instrument zur Hand, das die Integrität unseres Marktes sichert. Alle Abschlüsse werden von ihr überprüft. Mögliche Mistrades werden erkannt und für ungültig erklärt. Unkontrollierte Preissprünge werden verhindert, indem nach vordefinierten Preisabweichungen automatisch sogenannte Stop Tradings ausgelöst werden. Diese stabilisieren die Märkte besonders in turbulenten Zeiten. Wie effizient und wirksam unsere aktive Marktsteuerung funktioniert, konnte sie am 15. Januar 2015 unter Beweis stellen: Bei Schweizer Blue-Chip-Aktien gab es über 130 Stop Tradings – aber keinen einzigen Mistrade.
Dass die Schweizer Börse diesen Stresstest mit Bravour bestanden hat, darf die Marktteilnehmer mit Vertrauen erfüllen. Alle Prozesse und Systeme haben in gewohnter Qualität und einwandfrei funktioniert. Die laufenden Investitionen in die Leistungsfähigkeit der Handelsplattform haben sich bezahlt gemacht. SIX Swiss Exchange betreibt nicht nur eine der weltweit schnellsten, sondern mit grossem Vorsprung auch eine der stabilsten Börsen. So konnte sie ihre Grundaufgabe, Käufer und Verkäufer zusammenzubringen, jederzeit verlässlich wahrnehmen – auch dann, wenn alles anders kommt und es wirklich zählt.