Der Swiss Corporate Bond Index ist endlich auch für ETF Investoren verfügbar. Für Franken-Anleger ein ideales Produkt, um an Schweizer Unternehmensanleihen passiv zu partizipieren.
Text: Rino BoriniFür Anleger war das hiesige Angebot an Obligationen-ETF für Schweizer Franken Anleihen spärlich. iShares und UBS boten bis anhin lediglich ETF auf die drei Swiss Domestic Governement Bonds, für die Laufzeiten 1 bis 3 Jahre, 3 bis 7 Jahre und 7 Jahre und länger, an. Die UBS hat zudem Schweizer Pfandbriefe investiertbar gemacht.
Erster Franken-Unternehmensanleihen ETF
Ab heute können ETF Investoren nun auch von Unternehmensanleihen, die an der Schweizer Börse gehandelt werden, profitieren. iShares lancierte den (weltweit) ersten ETF auf den Swiss Bond Index Corporate Total Return Index. Das Barometer beinhaltet 429 Positionen.
Einige Fakten zum Index:
– 38 Prozent der Indexmitglieder sind Schweizer Emittenten
– Die beiden Sektoren Finanz und Industrie bestimmen rund 62 Prozent des Index
– 68 Prozent der Indexmitglieder weisen ein Rating von A oder besser auf
– Die Duration des Index liegt bei 4,1 Jahren
Der Index bietet auch – im Vergleich zu den Eidgenossen – eine leicht höhere Rendite. Die aktuelle Rendite auf Verfall beträgt 1,39 Prozent, währenddessen der Swiss Government Bond Index eine Rendite von 1,30 Prozent aufweist.
Attraktive Kostenstruktur
Der ETF ist seit dem 15. Januar an der Schweizer Börse handelbar und hat eine Gesamtkostenquote von 0,20 Prozent (ISIN: CH0226976816). Die Abbildung eines solchen ETF ist nicht ganz trivial. Denn viele Indexbestandteile verfügen nicht über eine ausreichend hohe Liquiditität. Deswegen wählte iShares (bzw. Credit Suisse als Portfolio Manager) die Sampling-Replikationsmethode (hier: Replikationsmodelle kurz erklärt). Diese versucht mit einer intelligenten Titelauswahl – gemäss Factsheet rund 168 Positionen – möglichst exakt die Indexrendite abzubilden, und das zu tiefen Kosten. Die genauen Bestandteile des Produkts und ihre Gewichtungen sind allerdings bislang nicht öffentlich.
Gespannt darf man auf die Liquidität und damit die Geld-/Briefspannen sein. Schliesslich fliessen auch die Handelskosten in die Gesamtbeurteilung über die ETF Qualität mitein. Dazu kann erst nach einer Zeit eine Beurteilung gemacht werden. Dann wird sich auch zeigen wie konstant die Geld-/Briefspannen sind. iShares schreibt aber, dass im Primärmarkt der Spread für Käufe NAV +40 Basispunkte beziehungsweise Verkäufe NAV -10 Basispunkte gilt. Und diese Vorgabe sollen wenn immer möglich auch im Sekundärmarkt gelten.