ETF – eine Erfolgsstory

ETF gehören zu den erfolgreichsten Finanzprodukten der letzten zwei Dekaden. Experten, die sich zur Branchenvereinigung «ETF KnowHow» zusammengetan haben, liefern in einer zehnteiligen Serie Hintergründe und Ideen zu ETF. Rino Borini, Mitgründer 10×10.ch, startet mit der geschichtlichen Entwicklung von ETF.

Text: Rino Borini
ETF - eine Erfolgsstory

Die Schweizer Börse gehörte im Jahr 2000 zu den europäischen Pionierbörsen, die den Handel mit Exchange Traded Funds (ETF) einführte. Nun, zwei Jahrzehnte später, gehört die SIX Swiss Exchange zu einer der drei führenden ETF-Handelsplätze in Europa (Infos zum 20-jährigen ETF Jubiläum). Heute stehen Investoren rund 1’600 börsengehandelte Indexfonds zur Auswahl, angeboten von 28 Emittenten. Das Angebot ist vielfältig: Ob Aktien, Obligationen, Edelmetalle oder andere Rohstoffe, Anleger können fast jeden erdenklichen Wertpapiermarkt mit kostengünstigen ETF abbilden. Dabei können sie nicht nur reines Beta ins Portfolio holen, sondern auch aus unterschiedlichen alternativen Indexkonzepten (Smart-Beta) wählen.

Start der Erfolgsgeschichte

Der allererste ETF überhaupt an einer Börse kam bereits im Januar 1993. Der sogenannte «Spider» (Ticker: SPY) legte den Grundstein für die fulminante Erfolgsgeschichte der ETF. Anfänglich verwaltete der ETF auf den S&P 500 Index 6,5 Millionen Dollar, heute sind es über 290 Milliarden. Damit ist der SPY der grösste seiner Klasse. Und das meistgehandelte Wertpapier der Welt dazu.

Globales ETF-Vermögen

Passive Anlageprodukte haben die Finanzwelt auf den Kopf gestellt. Inzwischen verwaltet die globale ETF-Industrie 6,7 Billionen Dollar, die in über 7’300 ETF liegen.

Die Geschichte beginnt jedoch schon früher, denn vor der Lancierung des Spiders gingen einige wichtige Schritte voraus. Zu Beginn der 1970-er Jahre wuchs unter den Anlegern der Eindruck, dass aktive Anlagestrategien oft nicht in der Lage sind, die zugrundeliegende Benchmark zu übertreffen. Diese  Skepsis griffen die Finanzexperten William Shape und Bill Fouse auf und brachten 1971 den ersten Indexfonds für professionelle Anleger, den «Samsonite Pension Fund», auf den Markt. Dieses Indexvehikel bildete die Entwicklung der 1500 damals an der New York Stock Exchange gehandelten Aktien ab. Lediglich einmal täglich wurde der Nettoinventarwert berechnet. Initiant des Produkts war Samsonite Junior, Erbe des Edelkoffer-Imperiums, der bei Harry Markowitz sein Studium absolvierte.

Wenige Jahre später folgte der erste Indexfonds für Privatanleger. 1976 gründeten John Bogle und Burton Malkiel den Vermögensverwalter Vanguard und lancierten ihr erstes Produkt, den Vanguard 500. Aufgrund von Verständnisproblemen und einem hohen Ausgabeaufschlag fand das Vehikel zu Beginn keinen grossen Anklang. Erst mit dem technischen Fortschritt zu Beginn der Achtzigerjahre wurde es möglich, grosse Aktienkörbe und Futures mit nur einem Auftrag zu handeln. Damit wurde die Basis für Wachstum gelegt. Lesen Sie hier mehr zur Geschichte des passiven Aufstiegs. 


sentifi.com

Top 10 meistdiskutierte Werte



Kommentar schreiben

  • (will not be published)