ETF für Aktienrückkäufe

Anleger können von den hohen Cash-Beständen der Unternehmen nicht nur mittels Dividendenzahlungen profitieren. Immer beliebter werden Aktienrückkaufprogramme.

Text: Barbara Kalhammer

Aktienrückkaufprogramme stehen aktuell hoch im Kurs. In diesem Jahr haben unter anderem Novartis, Sonova, ABB und Nestlé solche Programme angekündigt und zum Teil bereits gestartet. Auch international sind Aktienrückkäufe (Buyback) derzeit en vogue, beispielsweise bei Apple, Adidas, Toyota und Google. Doch was hat es mit dem Einzug der Wertpapiere auf sich? Insgesamt sind Aktienrückkaufprogramme ebenso wie Dividendenzahlungen ein Weg, um Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen. Dieses Vorgehen erfreut sich wachsender Beliebtheit: Seit 1990 zeigt sich in den USA, dass die Summen der Aktienrückkäufe die Cash-Abflüsse durch Dividendenausschüttungen übertreffen.

Aktuell sitzen viele Unternehmen auf hohen Cash-Beständen. In den vergangenen Jahren haben die Firmen ihren Sanierungsprozess kontinuierlich vorangetrieben und ihre Bilanzen bereinigt. Prinzipiell sollten die Gelder natürlich in die Zukunft des Unternehmens fliessen. Doch nicht immer bieten sich passende Investitionsmöglichkeiten und so können die Summen für Dividendenzahlungen oder eben Buyback-Programme genutzt werden.

Ankündigung wirkt positiv

Für Unternehmen dienen solche Programme der Aktienkurspflege. Durch den Ankauf und die Verdichtung der Papiere wird der Börsenkurs positiv beeinflusst. Im Detail steigt durch die geringe Zahl an Aktien der Gewinn je Aktie (Earnings per Share). Nicht immer muss damit auch ein höherer Aktienkurs einhergehen. Doch Studien haben gezeigt, dass die Märkte bereits auf die Ankündigung des Programms positiv reagieren. Die Phase der höheren Renditen gegenüber dem Gesamtmarkt erstreckt sich zwischen zwei Monaten und zwei Jahren, wie Untersuchungen belegen. Dauerhaft bessere Erträge waren zumeist an die eigentliche Durchführung des Aktienrückkaufprogramms geknüpft.

Dass sich eine solche Strategie beim Aktienkauf durchaus bezahlt machen kann, zeigt sich am S&P 500 Buyback Index. Das Barometer misst die Entwicklung der 100 Gesellschaften, die in den  vergangenen zwölf Monaten an der Marktkapitalisierung gemessen die lu-krativsten Rückkaufprogramme durchführten. Auf Sicht der vergangenen drei Jahre erzielte der Index ein Plus von über 24 Prozent pro Jahr, der S&P 500 erreichte einen Anstieg von rund 18 Prozent pro Jahr. Spannend auch der Vergleich zum Dividendenindex S&P US Dividend Aristocrats, dessen jährliches Plus bei 19 Prozent liegt.

Mit dem seit kurzem an der Deutschen Börse gelisteten Power-Shares Global Buyback Achievers ETF können Anleger nun auf Firmen setzen, die solche Programme durchführen. Das Produkt investiert in Unternehmen, die im vergangenen Jahr mindestens fünf Prozent ihrer Aktien zurückgekauft haben. Der Nasdaq Global Buyback Achievers Index umfasst aktuell 46 Titel weltweiter Unternehmen. Grösstes Gewicht hat derzeit Japan mit 28 Prozent, gefolgt von Kanada mit 20 Prozent.


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