ETF von Credit Suisse gehören definitiv der Vergangenheit an. Das gilt auch für so manch anderes Produkt.
Text: Rino BoriniEs ist vollzogen. Branchenführer iShares hat das ETF-Geschäft der Credit Suisse definitiv und offiziell übernommen. Seit dem ersten Juli sind alle 58 CS-ETF unter dem Dach von iShares. Aktuell werden diese ETF weiterhin vom Portfoliomanagement Team der Schweizer Grossbank verwaltet. Änderungen gibt es hingegen bei der Managementgesellschaft und der Treuhänderin. Bei den in der Schweiz domizilierten Fonds, wie beispielsweise dem Blockbuster SMI-ETF, bleibt weiterhin die Credit Suisse Treuhänderin, Fondsverwalterin und Managementgesellschaft. Damit bleibt die Steuereffizienz für Schweizer Anleger gewährleistet.
Bisher konnte der US-Anbieter den Schweizer Markt nicht abdecken. Der Ausbau stellt darum eine wichtige Bereicherung dar, um im heimischen Markt für Schweizer Produkte Kunden gewinnen zu können. Die ETF, die in Irland und Luxemburg aufgelegt wurden, werden hingegen bei BlackRock integriert. Mit dieser Transaktion hat der globale Marktführer die Distanz zur Nummer zwei nochmals vergössert. Spannend dürften in Zukunft zwei Aspekte sein: Wie verhalten sich Investoren, die nun bei BlackRock ein zu grosses Exposure aufweisen? Wird iShares früher oder später Doppelspurigkeiten in den Produkten beseitigen? Denn durch diese Transaktion hat der US-Anbieter auf gewisse Märkte nun zwei identische Produkte im Stall.
Sozusagen den Stall ausgemistet hat die Deutsche Bank. Das Institut kündigte an, dass per 8. Oktober in der Schweiz rund 15 Produkte geschlossen werden. Dabei handelt es sich primär um ETF auf Anleihen, die scheinbar den Nerv der Anleger nicht getroffen haben. Auch der französische Anbieter Lyxor Asset Management räumt in ihrem Produktsortiment auf. Spannende Indexfonds, nämlich auf die Buy-Write- sowie eine Dividendenstrategie auf den Euro-Stoxx- 50-Index, wurden dicht gemacht.
Eine ETF-Schliessung ist jedoch für einen Anleger nicht gefährlich. Wird der gesamte Fonds geschlossen, können Anleger, sobald sie darüber informiert wurden, verkaufen oder sie erhalten das Geld ausbezahlt, nachdem der Fonds von der Börse genommen wurde. Dazu werden die Wertpapiere im Fonds liquidiert. Für die Auszahlung massgebend ist der letzte Schlusskurs. Durch die Schliessungen wird es wohl noch eine Zeit dauern, bis der tausendste ETF am Schweizer Börsenparkett gehandelt wird.