Europäisches Comeback

Der Euroraum hat den Weg zurück auf den Wachstumspfad gefunden. Nun soll es weiter aufwärts gehen, bescheinigen Experten. Gute Aussichten für Anleger.

Text: Barbara Kalhammer

Europa befindet sich im Aufwind. Im zweiten Quartal betrug das Wirtschaftswachstum im Euroraum 0,3 Prozent. Damit dürfte die Talsohle durchschritten sein. Experten gehen davon aus, dass die Konjunkturerholung nachhaltig ist. Die europäische Kommission rechnet für 2013 mit einem leichten Rückgang des Bruttoinlandprodukts. 2014 soll das Wachstum im Euroraum 1,1 Prozent betragen. Nach und nach hellen sich die Konjunkturaussichten auf. Sogar Spanien hat es nach mehr als zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung geschafft, der Rezession zu entkommen. Das BIP nahm im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent zu.

2013-09-kompakt

Kein Wunder, dass angesichts der Aufhellung der konjunkturellen Lage auch die Anleger auf das Wachstumspferd aufspringen. Nach einem schwachen zweiten Quartal gehen europäische Aktien wieder weg wie warme Semmeln. Wurden im zweiten Quartal nur 655 Milllionen Dollar in ETP auf europäische Werte investiert, waren es zwischen Juli und September über 13 Milliarden Dollar. Auch im Oktober hat sich dies weiter fortgesetzt: ETP auf europäische Werte verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 7,9 Milliarden Dollar.

Grund für die starken Investitionen dürfte aber auch sein, dass die Bewertungen der europäischen Aktien durchaus noch attraktiv sind (Siehe Interview Peter Bänziger). Dabei greifen Anleger weniger zu defensiven Titeln, gekauft wurden vor allem Werte aus den Sektoren Finanzen, Immobilien und Technologie. In Europa standen zudem Telekom-Titel auf den Kauflisten. Finanztitel profitieren von der verbesserten Konjunktur durch ein Wachstum der Kreditnachfrage. Darüber hinaus haben sich die Bilanzen der Institute erholt und sie können vermehrt Darlehen vergeben.

Wenig überraschend verzeichneten diese Werte bislang eine gute Entwicklung. Die Stoxx Europe 600 Branchenindizes zeigen, dass Banken seit Jahresbeginn 18 Prozent zulegen konnten, Versicherungen knapp 24 Prozent und Finanztitel insgesamt 25 Prozent. Am besten schnitten die Sektoren Medien, Automobile und Telekom ab. Doch selbst in diesen Branchen sehen Experten noch Luft nach oben.


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