Die Blockchain-Technologie soll auch die Immobilien-Branche umkrempeln. Höhere Liquidität und Effzienz sollen dank Tokenisierung möglich werden. Das schreibt Lidia Bolla in ihrer Kolumne.
Die Blockchain-Technologie besitzt die Fähigkeit, Konsumenten, Produzenten und Dienstleister direkt miteinander zu vernetzen. Diese Personen schliessen sich zusammen, um Ideen, Produkte und Dienstleistungen gemeinsam zu kreieren und schliesslich auch zu finanzieren. Sie glauben an den Erfolg, den sie untereinander gleichberechtigt teilen können.
Die «Tokenisierung von Vermögenswerten» liegt aktuell im Fokus der digitalen Anlageszene ,und Start-ups haben die neue Technologie da-hinter auf eine Vielzahl von Vermögenswerten der realen Welt adaptiert, etwa auf Kunst, Gold und Immobilien.
Insbesondere Immobilien, eine der ältesten und beständigsten Anlageformen, sind seit einiger Zeit das Ziel von Jung-Unternehmern. Der Grund scheint offensichtlich: Die Branche ist geprägt von schwierigen Verhandlungen, Vertragsvalidierungen und mühsamen Formalitäten. Darüber hinaus sind Immobilien seit langem eine Anlageform, die nur vermögenden Kreisen zugänglich ist. Dank Blockchain-Systemen, von denen auch die breite Masse profitieren kann, wird sich das bald ändern.
Ein solches Jung-Unternehmen ist die Firma Crowdlitoken aus Liechtenstein. Die Plattform von Crowdlitoken wird die Einkommensströme und Wertveränderungen von Immobilien auf Token abbilden. Jeder Token-Inhaber hält in Form einer nachrangigen Anleihe einen KOLUMNELidia Bolla ist CEO von Vision&, einem Blockchain-Asset Manager, sowie Head Distribution bei Crowdlitoken bestimmten Anteil an der vorab ausgewählten Immobilie und muss keine hohe Summe für die gesamte Immobilie ausgeben.
Dank der Blockchain-Technologie werden die Karten also neu gemischt. Der Immobilienmarkt beläuft sich global auf Hunderte von Billionen Dollar. Dank der Tokenisierung von Immobilien können neue, kleinere Investoren, denen der Zugang zum Markt bislang verwehrt blieb, erstmals an solchen Vermögenswerten partizipieren. Investoren können ihr Immobilienportfolio diversifizieren und die Risiken steuern. Durch die Digitalisierung all dieser Aspekte fallen Anwälte, Agenten und weitere Parteien weg, die Prozesse werden effizienter und kostengünstiger.
Die Digitalisierung von Immobilientransaktionen via Blockchain ist evolutionär und stellt eine bedeutende Entwicklung für die traditionell stark regional verwurzelte Branche dar – eine längst überfällige Optimierung. Nun haben wir eine Technologie, die den Prozess von Anfang bis zum Ende, von der mühsamen Suche nach einer geeigneten Immobilie bis hin zum zermürbenden Papierkram, deutlich vereinfacht.
Es gibt mehrere Beispiele, wie die Technologie den Prozess verbessert: Titel und Dokumente sind einfach abzurufen, Dokumente können online signiert werden. Intelligente Verträge, sogenannte Smart Contracts, ermöglichen zudem die Erfassung unveränderlicher Daten. All dies ist via Blockchain transparent, nachvollziehbar und programmierbar. Letzteres hilft bei der oft diskutierten Disintermediation: Zwischenhändler, die für ihre Dienstleistung im Rahmen von Verträgen Gebühren einziehen durften, fallen weg.
Die Tokenisierung von Vermögenswerten wie Immobilien ermöglicht also nicht nur neue Anlagemöglichkeiten für Kleininvestoren, sondern bringt längst fällige Innovation in eine als verstaubt geltende Branche.
*Lidia Bolla, CEO von Vision&, einem Blockchain-Asset Manager, sowie Head Distribution bei Crowdlitoken