Schweizer Anleger setzen ETF bislang nur sehr zögerlich ein. Das könnte sich zukünftig aber ändern.
Text: Barbara KalhammerDer weltweite ETF-Markt hat einen fulminanten Aufstieg erlebt. Mehr als 2,6 Billionen Dollar sind bereits in die Produkte investiert. Tendenz weiterhin stark steigend. Deutlich kleiner aber ebenfalls mit starken Wachstumsraten zeigt sich der europäische Markt mit Vermögen in Höhe von 450 Milliarden Dollar, gemäss ETP-Landscape. Nur ein kleiner Anteil davon hat der Schweizer Markt mit aktuell 65 Milliarden Franken (68 Milliarden Dollar), wie aus der Statistik von Swiss Fund Date und Morningstar hervorgeht.
Die geringe Verbreitung der ETF in der Schweiz zeigt sich auch in einer Umfrage vom GfK-Institut für den Branchenverein ETF Ambassadors. Insgesamt nutzen nur 7 Prozent der befragten Deutschschweizer ETF. 31 Prozent investieren mit Aktien, 16 Prozent legen in Immobilien an und 14 Prozent nutzen klassische Investmentsfonds. Jedoch nutzt die Mehrheit der Deutschschweizer (rund 52 Prozent) keine der gängigen Anlageformen. Das Ergebnis demonstriert eindrücklich, dass ETF als Geldanlage bislang noch fast keine Rolle spielen.
Etwas stärker vertreten sind ETF in der Altersklasse der 48- bis 57-Jährigen. Insgesamt nutzen 11 Prozent von ihnen ETF.
Doch zukünftig könnte sich das ändern, denn insgesamt haben 11 Prozent der Befragten vor in den kommenden 12 Monaten den ETF-Anteil an ihrem Vermögen zu erhöhen.
Es wird also noch etwas dauern, bis sich die Vorteile der Produkte herumgesprochen haben. Überzeugt sind aber bereits jene die die Produkte einsetzen. 52 Prozent sehen es als «eher» oder sehr wahrscheinlich an, dass sie den ETF-Anteil bald erhöhen werden.
Klar ist somit, dass viele Anleger noch nicht über die Vorteile der ETF, wie tiefe Kosten, einfacher Handel und hohe Transparenz, Bescheid wissen. Sicherlich besteht hier noch Aufklärungsbedarf. Jedoch wird gerade die schwache Leistung der Fondsmanager, 4 von 5 schaffen es nicht den Index zu schlagen, Anleger zum Umdenken bewegen. Auf der Suche nach Alternativen werden sie nicht an ETF vorbeikommen.