Gewinner der Coronakrise

Einige wenige Sektoren und Anlageklassen haben von der Coronakrise profitieren können – teilweise sehr stark: Gold, Goldminen und ESports.

Text: Rino Borini

Dem tiefen Absturz an den weltweiten Börsen folgte eine schnelle Erholung. Viele Anlageklassen konnten (grosse) Teile ihrer hohen Kursverluste bereits wieder wettmachen. Doch die Unsicherheiten bleiben weiterhin bestehen. Ein paar wenige Sektoren und Anlageklassen haben jedoch von der Coronakrise profitiert – teilweise sogar sehr stark.

Zu den den Überfliegern zählen physisches Gold und Goldminenaktien, Kryptowährungen wie Bitcoin, Unternehmen aus dem Bereich Esports & Gaming sowie langläufige US-Staatsanleihen. Gold-ETF auf Rekordmarken Gold erlebte während der Crash-Phase im März eine massive Talfahrt, obwohl das seltene Metall in schwierigen Zeiten gemeinhin als sicherer Hafen gilt. Doch bereits in der Finanzkrise 2008 konnte man feststellen, dass bei einer Panik alle Anlageklassen abgestossen werden.

Mittlerweile hat sich Gold von der zwischenzeitlichen Talfahrt erholt und notiert seit Jahresbeginn 17 Prozent im Plus. Die Geldflut macht den Kauf von Gold noch interessanter, da sich das Edelmetall nicht auf Knopfdruck vermehren lässt. Die immer noch vorhandenen Unsicherheiten führten auch zu einem Anstieg der globalen Nachfrage nach physisch gedeckten Gold-ETP. Aktuell verwalten diese Produkte über 3400 Tonnen Gold, was einem Wert von rund 190 Milliarden Dollar entspricht. Damit ist die Kapitalisierung der Gold-ETF vergleichbar mit der Marktkapitalisierung von Bitcoin, der ja oft das «digitales Gold» bezeichnet wird.

Die Gewinner der Coronakrise

Auch die Goldminen-Aktien konnten von den starken Kursbewegungen profitieren. Für die Förderfirmen – sie bezahlen pro Feinunze Förderkosten von rund 1000 Dollar – bedeutet jede Goldpreissteigerung höhere Gewinne. Doch Goldminen-Aktien haben auch mit starkem Gegenwind zu kämpfen, die Coronakrise hatte auch für sie nicht nur positive Folgen. Denn während die Nachfrage nach physischem Gold steigt, stockt der Nachschub. Infolge der staatlichen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie steht bei vielen Goldminen die Produktion still.

Ein weiteres Problem stellen die internationalen Lieferketten dar, die zum Erliegen gekommen sind. In der Folge haben viele Minenunternehmen die Gewinnziele für dieses Jahr  nach unten korrigiert. Die gute Nachricht ist, dass sich die Lage bessert. Viele Goldminen können schrittweise zu einer Normalisierung der Produktion übergehen. Die Aussichten bleiben positiv, dennoch ist mit höheren Schwankungen zu rechnen. Denn Minenaktien schwanken in der Regel viel stärker und schneller als das Edelmetall selbst.

Gewinner ETF


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