Herausforderung Renditesuche

Trotz niedriger Zinsen lassen sich mit Obligationen noch immer hohe Erträge erwirtschaften. Besonders interessant sind Schwellenländer und Hochzinsanleihen.

Text: Barbara Kalhammer

Unter Berücksichtigung der Inflationsrate erzielen Staatsanleihen heutzutage oft negative reale Verzinsungen. Chancen, um diesem Dilemma zu entgehen, bieten sich mit  Unternehmensanleihen. Je nach Risikofähigkeit können Anleger zwischen Corporate Bonds aus dem Investment-Grade-Segment und dem Hochzinssegment wählen. Höhere Renditen,  aber dafür deulich weniger stabile Erträge, ermöglichen High-Yield-Anleihen. Michael Odermatt, CEO von HelvInvest, erwartet für dieses Jahr rund 6 Prozent. Laut dem Experten stehen  die Emittenten sehr gesund da, das Gros des Refinanzierungsbedarfs 2013 bis 2014 haben sie bereits bewältigt. Dies notabene zu attraktiven Zinsbedingungen.

2013-02-kompakt

Eine weitere Alternative sind Schwellenländer-Anleihen. Die enorme Liquiditätsschwemme dürfte sich weiterhin positiv auswirken und für sinkende Risikoaufschläge bei den Anleihen  sorgen. Zudem haben sich die Verschuldungen der Staaten verbessert. In den BRIC-Ländern sank die Staatsschuldenquote im Verhältnis zum BIP in zwölf Jahren von 46 auf 34 Prozent.  Die Ratings vieler Schwellenländer- Anleihen sind gestiegen.

Anleger können auswählen zwischen Staatsanleihen in Hart- oder Lokalwährungen sowie Unternehmensanleihen in  Hartwährungen. Gemäss Michael Odermatt liegen die Renditen von Anleihen in Hartwährungen bei rund 4,5 Prozent. Die Renditen sind jedoch an die Dollar-Zinskurve gebunden und weisen aufgrund der eher langen Duration ein grösseres Zinsrisiko auf. Höhere Erträge können mit Anleihen in Lokalwährungen erzielt werden, da hier auch von einer allfälligen  Aufwertung der Währung profitiert wird.

Auch wenn attraktive Renditen möglich sind: Bei solchen Anlagen müssen zwingend die Risiken berücksichtigt werden. So können beispielsweise Wirtschaftsdaten, die schlechter als erwartet ausfallen, oder lokale Krisen starke Auswirkungen haben. Besonders die Gefahr eines konjunkturellen Einbruchs darf nicht vernachlässigt werden. Dafür sollten die  Entwicklungen der jeweiligen Länder – das Wachstum der Kredite und die Leistungsbilanzen – beobachtet werden.

Noch schwieriger ist es bei Bonds in Lokalwährungen, denn hier  müssen Anleger nicht nur das Ausfallsrisiko einschätzen, sondern sich auch mit dem lokalen Zinsniveau befassen. Breite Investments sind vorzuziehen, da so etwaige Verluste durch  Zahlungsausfälle besser aufgefangen werden können.


sentifi.com

Top 10 meistdiskutierte Werte



Kommentar schreiben

  • (will not be published)