Die Aktienrally, die nach der Wahl von Trump zum Präsidenten der USA eingesetzt hat, könnte weiterlaufen. Wie geht es im Februar an Märkten weiter?
Text: Adriano B. LucatelliDie Märkte sind mit Schwung und Optimismus ins neue Jahr gestartet. Doch verschiedene Äusserungen von Donald Trump haben zu einer Umkehr des bisherigen «Reflation Trade» geführt: US-Renditen sanken, die Aktien verloren Terrain, der Greenback gab nach und das Gold legte zu. Auch die Grundsatzrede zum «Brexit» von Theresa May sowie die Herunterstufung der Bonität Italiens trugen zu erhöhter Nervosität bei. Doch nach einer kurzen Seitwärtsphase sind der breite US-Index S&P 500 und der weltweit älteste Aktienindex Dow Jones auf neue Höchststände geklettert.
Wie geht es im Februar weiter? Mit Donald Trump im Weissen Haus dürfte die Hoffnung auf steigende Unternehmensgewinne kaum enttäuscht werden, womit die kurzfristige Perspektive weiterhin intakt ist. Sollte es zu Rücksetzern kommen, kann in die Schwäche gekauft werden.
Die Obligationenmärkte werden weiter leiden. Der globale Renditeanstieg hat sich nämlich auch im neuen Jahr fortgesetzt, und der Trend dürfte vorerst anhalten.
Der US-Dollar hat seine Gewinne seit Anfang Jahr wieder abgegeben. Wir gehen auch davon aus, dass der Franken dank der weiterhin niedrigen Teuerung in der Schweiz eine leichte Aufwertung erfahren dürfte.
Das gelbe Edelmetall dürfte attraktiv bleiben, zumindest so lange, wie die politischen und geldpolitischen Unsicherheiten anhalten. Auch die negativen US-Realzinsen am kurzen Ende werden die Anleger kurzfristig zur Rückkehr bewegen.
Beim Öl sehen wir keine Preissteigerungen, obschon die Opec-Staaten Ende 2016 Fördersenkungen zustimmten. Gerade die US-Produzenten werden bei Preisen über 50 US-Dollar je Fass ihre flexiblen Schieferölförderungen hochfahren und die Gesamtfördermenge erhöhen.
Der Ökonom Adriano B. Lucatelli ist Co-Founder und CEO von Descartes Finance, einem führenden Robo-Advisor in der Schweiz. Zudem hält er verschiedene Verwaltungsratsmandate und ist Dozent an der Universität Zürich.
Disclaimer: Die gemachten Prognosen und Aussagen über die Finanzmärkte widerspiegeln die persönliche Meinung von Adriano B. Lucatelli zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich jederzeit verändern. Verweise auf bestimmte Wertpapiere, Vermögensklassen oder Finanzmärkte dienen nur zu Illustrationszwecken und sollten nicht als Beratung oder Empfehlung in Bezug auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren verstanden werden.