Was gilt es im neuen Jahr in der Kryptowelt besonders auf dem Radar zu haben? Wir haben acht verschiedene Themen identifiziert, bei denen im nächstes Jahr einiges laufen wird. Die Trends 2020. Hier Nummer acht.
Text: Pascal Hügli2020 dürften immer mehr traditionelle Unternehmen feststellen, dass echte, auf öffentlichen Blockchains basierende Anwendungsfälle mit ihren bestehenden Geschäftsmodellen nicht vereinbar sind. Blockchain-basierte Applikationen befördern Transparenz, eine Eigenschaft, die vielen herkömmlichen Geschäftsmodellen nicht gut bekommt. So musste die Axa Versicherung ihre auf der Ethereum-Blockchain basierende Flugversicherungslösung kürzlich einstellen.
Als Grund nannte die Versicherung eine zu geringe Nachfrage – die kommerziellen Ziele konnten nicht erreicht werden. Noch sind keine offiziellen Zahlen bekannt, doch dürfte die Loss-Ratio, also das Verhältnis zwischen Prämien und Entschädigungen, stark negativ gewesen sein – so viel lässt sich aus den Transaktionsdaten auf der Blockchain herauslesen. Diese Art von Real-time-Transparenz läuft traditionellen Geschäftsmodellen natürlich zuwider: Das konventionelle Versicherungsmodell, aber auch das der Banken, lebt zu einem guten Stück von Intransparenz und der Informationsasymmetrie zwischen Anbieter und Kunden.
Je mehr öffentliche transparente Infrastrukturen jeglicher Art existieren, desto eher werden die Kunden merken, dass deren Angebot für sie langfristig lukrativer ist als dasjenige der traditionellen intransparenten Modelle. Gut möglich, dass wir 2020 noch weitere Unternehmen sehen werden, die ähnliche Erfahrungen machen werden müssen, wie das die Axa Versicherung mit Fizzy gemacht hat.
Ausblick-Serie:
Teil 1: Bitcoin Lightning-Netzwerk
Teil 2: Derivatemarkt im Hoch
Teil 3: STO & Distributionsplattform
Teil 4: Kryptozahlungen
Teil 5: Stablecoins
Teil 6: Ethereum 2.0
Teil 7: Kein Geschäftsmodell
Teil 8: Intransparenz aufgedeckt