Der nächste Phase der digitalen Revolution hat begonnen. Metaverse könnte zu einem Billionenmarkt heranwachsen. Immer mehr Unternehmen entwickeln Geschäftsstrategien für das Metaverse. Noch sind es grosse Ideen mit unvorstellbaren Veränderungen.
Seit Facebook nicht mehr Facebook, sondern Meta heisst, ist das Thema Metaverse in aller Munde. Innerhalb kürzester Zeit haben sich zahlreiche Grosskonzerne neue Strategien zugelegt und versuchen nun auch im Metaverse Fuss zu fassen. Ob Gucci, H&M oder Nike – keiner möchte den neuen Trend auslassen.
Metaverse ist eigentlich nur eine logische Weiterentwicklung des Internets – nämlich der intuitiven Verschmelzung der realen Welt mit der digitalen Virtualität, vom Web 2.0 hin zum Web 3.0. Und für diesen Entwicklungsschritt werden in den nächsten Jahren Milliarden investiert und ebenso hohe Umsätze generiert. Profitieren werden mehrere Branchen.
Für die Verknüpfung der realen mit der digitalen Welt werden technische Produkte benötigt. Spannend aus Anlegersicht sind Firmen, die digitale Infrastrukturen, Netzwerke und Datenübertragung in Echtzeit entwickeln. Denn eine der wichtigsten Voraussetzungen für das Metaverse ist Rechenleistung. Diese kommen hauptsächlich aus der Cloud. Intel schätzt dass die künftigen Rechenleistungen tausend Mal grösser als die derzeit global verfügbare Rechenleistung sein müsse. Somit ist der Startschuss für die leistungsstärksten Chips entbrannt. Hier gehört Nvidia zu den führenden Anbieter von Grafikchips und -karten und fokussiert sich darauf das Leistungslevel permanent auf eine neue Stufe zu heben.
Auch andere Tech-Unternehmen, wie Apple, Microsoft, Google, Amazon und Halbleiterfirmen, wie beispielsweise ASML Holdings, werden von diesem Milliardenmarkt profitieren.
Beispielsweise kursieren Gerüchte, dass Apple bald eine eigene Hardware im Bereich der virtuellen Welten herausbringen wird. Diese könnte neben Virtual Reality auch die Nutzung der Augmented Reality ermöglichen. Zudem werden Plattformen wie Meta (Facebook) oder TikTok (ByteDance) wichtige Player sein, sie haben Milliarden von Nutzer. Daneben werden auch Hersteller von Online-Spielen wie Roblox, Microsoft oder Tencent stark in dieses Universum investieren.
Das Metaverse finden auch ganz andere Branchen attraktiv. So sind Gucci, H&M oder Nike ebenso bereits präsent. Und mit J.P. Morgan ist nun auch die erste Bank mit einer virtuellen Lounge auf einer Plattform im Metaverse präsent. Das virtuelle Universum bietet laut dem Bankenriesen eine Marktchance von einer Milliarde Dollar an jährlichen Einnahmen.
Langfristig denken
Zum ökonomischen Potenzial gibt es unterschiedliche Prognosen: Gemäss Bloomberg könnten sich die globalen Umsätze im Jahr 2024 auf 800 Milliarde US-Dollar belaufen. Experten von Morgan Stanley prophezeien sogar ein jährliches Marktpotenzial von acht Billionen Dollar. Bei diesen Zahlen wird deutlich, warum viele Unternehmen an der Umsetzung des Metaverse arbeiten.
Durch die starken Kurskorrekturen vieler Tech-Aktien waren Aktien von Unternehmen, die im Bereich Meta tätig sind, noch nie so günstig. So verlor der Meta Konzern (Facebook) seit Jahresbeginn rund 35% ein oder die Aktien der Online-Spieleplattform Roblox notiert seit Jahresbeginn fast 50% tiefer. Die Wachstumschancen bleiben jedoch intakt. Nach einer Phase des starken Wachstums während der Pandemie braucht womöglich auch das Metaverse als Megatrend eine Pause.
Metaverse-Unternehmen (Stand: 16.2.22)
Wer vom Metaverse profitieren will, muss sich aber nicht unbedingt in die digitale Realität begeben. Entweder investieren Anleger direkt in entsprechende Unternehmen, oder sie wählen ein strukturiertes Produkt oder ETF. Ein erstes Tracker-Zertifikat hat Leonteq mit Swissquote im November letzten Jahres lanciert.
Trotz den teilweise starken Kurskorrekturen bleibt das Ökosystem und insbesondere das Nutzerwachstum intakt. Dennoch, die Entwicklung und weitreichende Nutzbarkeit wird noch Jahre in der Zukunft liegen.