Zahlreiche Neuemissionen: iShares wartet mit Dachfonds auf, WisdomTree bringt währungsgesicherte Flaggschiff-ETF in die Schweiz und Amundi lanciert ETF auf Aktienrückkaufprogramme.
Blackrock investiert in ETF
Mehr oder weniger aller Fondshäuser setzen seit geraumer Zeit auf sogenannte Multi-Asset-Fonds. Dabei geht es darum, dass verschiedene Anlageklassen in eine Fondshülle verpackt werden und nach Rendite-/Risikogesichtspunkten gewichtet werden. In der Regel wird dabei eine Zielvolatilität definiert, diese dann durch optimales Zusammenfügen verschiedener Wertpapier erreicht werden soll.
Das ist auch das Motto des Fondshauses Blackrock mit seiner jüngsten Fondslancierung. Dabei geht es um drei neue aktiv gemanagte Multi-Asset-Fonds. Im Unterschied zu vielen anderen ähnlichen Strukturen investieren diese Vehikel aber nur in kostengünstige ETF. Natürlich in diejenigen von ihrer eigenen ETF-Maschinerie iShares. Da profitiert Blackrock sicherlich von der führenden Stellung von iShares, denn der ETF-Anbieter bilden sozusagen weltweist fast alle relevanten Aktien- und Obligationenmärkte ab.
Diese Fonds legen also aktiv an, jedoch in kostengünstigen passiven Produkten. Dadurch ist mit einer Transaktion ein bestimmter Markt bereit diversifiziert. Somit können unter anderem auch die Gebühren tief gehalten werden (Management-Fee: 0,37% / erwartete TER: 0,50%). Aktives Management hat seine Tücken, denn viele Fondsmanager schaffen es nicht ihre Benchmark zu schlagen. Ein häufiger Grund: Die zu hohen Kosten. Vielleicht können diese Produkte hier Abhilfe schaffen. Wie gut das Modell von Blackrock ist, zeigt sich erst in einer langfristigen Betrachtung.
Die drei Fonds in der Übersicht:
Blackrock Managed Index Portfolios – Defensiv:
- Volatilitätsziel: 2-5%
- Obligationen: 89,8%
- Aktien Industrieländer: 9,7%
- Aktien Schwellenländer: 0,5%
- CHF Anteilsklasse: LU1191062816
Blackrock Managed Index Portfolios – Moderate:
- Volatilitätsziel: 5-10%
- Obligationen: 48,2%
- Aktien Industrieländer: 45,5%
- Aktien Schwellenländer: 3,3%
- CHF Anteilsklasse: LU1191063384
Blackrock Managed Index Portfolios – Growth:
- Volatilitätsziel: 10-15%
- Obligationen: 18,5%
- Aktien Industrieländer: 70,2%
- Aktien Schwellenländer: 6,0%
- CHF Anteilsklasse: LU1191063970
Und so sieht – per Ende April – das Portfolio des Growth Fonds aus.
Was hierzulande noch rar ist, sind ETF-Dachfonds. Also das gleiche Prinzip, aber verpackt in einer ETF-Hülle. So können Anleger zusätzlich von der Börsenliquidität und der Portfoliotransparenz profitieren. UBS hat seit längerem zwei Mulit-Asset-ETF, in Euro und Dollar, am Start. Diese ETF-Dachfonds versuchen eine Zielvolatilität von sieben Prozent zu erreichen. Die Strategie basiert auf dem «Multi Asset Portfolio»-Index der UBS .
Mit dem Konzept der Risikoparität will die Grossbank die Portfoliokomponenten gemessen an ihrer Volatilität gleichmässig zum Risiko/Ertrag des Fonds beitragen. Diese ETF sind mit 0,73 Prozent Jahresgebühr doch deutlich teurer als die Blackrock-Vehikel. Aber zu beachten sind die Gesamtkosten, denn bei ETF fallen keine Ausgabe- beziehungweise Rückgabe-Gebühren an, sondern lediglich die Börsentransaktionskosten.
Letztlich gilt es für Anleger die gesamten Kosten für ein Produkt, die Total Cost of Ownership, in die Analyse mit ein zu beziehen. Darunter fallen beispielsweise Verwaltungsgebühren, Transaktionskosten sowie der Spread. Auch steuerliche Gesichtspunkte sind relevant, sie können nennenswerte Performanceunterschiede zur Folge haben.
Amundi bringt Buyback-ETF
Kürzlich lancierte Amundi zwei neue ETF (FR0012395473 in Euro und FR0012395499 in Dollar) an der Schweizer Börse. Beide bilden den S&P-500-Buyback Index ab. Aktienrückkaufprogramme stehen aktuell hoch im Kurs, denn viele Unternehmen sitzen auf hohen Bargeld-Beständen. In den letzten Jahren haben diese ihren Sanierungsprozess kontinuierlich vorangetrieben und ihre Bilanzen bereinigt. Prinzipiell sollten die Gelder natürlich in die Zukunft des Unternehmens fliessen. Doch nicht immer bieten sich passende Investitionsmöglichkeiten und so können die Summen für Dividendenzahlungen oder eben Buyback-Programme genutzt werden (siehe auch ETF für Aktienrückkäufe).
Das ist kein Novum für die Schweiz. iShares (iShares US Equity Buybacks Achievers UCITS ETF; basierend auf Aktien im Nasdaq USA) wie auch Powershares (PowerShares Global Buyback Achievers UCITS ETF; basierend auf Nasdaq Global) haben bereits ähnliche Indexfonds am Start. Doch die Amundi Produkte sind bedeutend günstiger. Beide ETF sind mit einer jährlichen Gebühr von 0,15 Prozent ausgestattet.
WisdomTree mit ihren Blockbuster-ETF in der Schweiz
Der neue ETF-Anbieter WisdomTree baut sein Angebot in der Schweiz weiter aus. Gelistet werden die beiden währungsgesicherten Flaggschiff-ETF. Zum einen der Japan Equity ETF (IE00BVXC4854) mit einer Dollar-Währungsabsicherung. So können Anleger von der Entwicklung japanischer Aktien profitieren, ohne den Einfluss von Wechselkursveränderungen zwischen Dollar und japanischen Yen. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,48 Prozent.
Weiters wurde der WisdomTree Europe Equity ETF (IE00BVXBH163) gelistet, mit einer Währungsabsicherung zum Dollar. Dieser börsengehandelte Indexfonds kostet derzeit 0,58 Prozent (TER) pro Jahr.
In Schweizer Franken abgesicherte Produkte seien in Planung, so WisdomTree. Laut eigenen Anlagen liegen bereits rund 38 Milliarden Dollar in währungsgesicherten ETF des Anbieters. Damit sei Wisdom Tree der weltweit grösste Emittent währungsgesicherte ETF. Solche Vehikel liegen derzeit klar im Trend, das beweisen auch die enormen Zuflüsse in Hedged-ETF. In den letzten zwölf Monaten haben verschiedene Anbieter deswegen ETF mit integriertem Fremdwährungsrisikoschutz an die Schweizer Börse gebracht (siehe «Währungsgesichert investieren»). Derzeit können Anleger an der SIX Swiss Exchange aus über 125 währungsgesicherten ETF auswählen. Eine Übersicht aller der währungsgesicherten ETF liefert das Portal JustETF.