Die Marktkapitalisierung börsengelistete Fintechs und Kreditkartenanbieter sind teilweise gleichauf mit etablierten Banken oder sind sogar höher bewertet.
Als Visa 2008 an die Börse ging, gehörten die US-Grossbanken JP Morgan Chase, Bank of America und Citi zu den grossen Gewinnern. Ein von ihnen gegründetes Konsortium war Eigentümerin des Kreditkartenanbieters, beim Börsengang sammelten die Banken mächtig Cash ein. Heute dürfte der Verkauf eine schmerzhafte Erinnerung sein, denn mittlerweile ist Visa wertvoller als jede US-Bank. Auch Mastercard geht es gut: Der Visa-Rivale profitiert vom boomenden Onlinehandel und ist den Banken bezüglich Börsenbewertung ebenfalls dicht auf den Fersen.
Nächster Kandidat, der bereits auf die Überholspur gewechselt hat: das 1998 gegründete Fintech Paypal, das die Bank of America, die Nummer zwei, hinter sich gelassen hat. Überholt wurde auch die renommierte Goldman Sachs – und zwar von Square. Der von Twitter-CEO Jack Dorsey 2009 mitgegründete Zahlungsanbieter ging 2015 an die Börse und ist heute fast 79 Milliarden Dollar wert.
Fintech schlagen Banken an der Börse
Den Nicht-Banken kommt nicht nur die hohe Nachfrage entgegen, sondern auch ihre vergleichsweise tiefen Ausgaben – ihre digitalen Geschäftsmodelle erfordern bedeutend weniger Personal. Mitarbeiter US-Finanzdienstleister
Mitarbeiter US-Finanzdienstleister
Während die sechs grössten US-Banken über eine Million Angestellte haben, sind bei den Fintechs und Kreditkartenanbietern nur 65‘000 Menschen beschäftigt.