Wechselkursschwankungen können die Renditen von ETF negativ beeinflussen. Währungsgesicherte Produkte schaffen Abhilfe.
Text: Barbara KalhammerWährungsunterschiede können für Renditeverluste sorgen. Welche Rolle spielen sie bei ETF?
Mit währungsgesicherten ETF können Anleger ihre Fremdwährungsrisiken im Portfolio reduzieren und die Chancen auf eine Portfoliorendite optimieren. Schweizerfranken-Investoren können beispielsweise mit dem währungsgesicherten ETF auf Gold die Wechselkursschwankungen zum Dollar absichern. Damit erzielt der Franken-Investor nahezu die gleiche Rendite wie Anleger der Originalwährung, der in das nicht-währungsgesicherte Produkt investiert.
Wie erfolgt die Absicherung bei der UBS?
Die UBS-ETFs sichern die Fremdwährungen der Standardindizes in die gewählte Referenzwährung ab, indem jeder Fremdwährungs-Forward (Termingeschäfte) zur 1-Monats-Forward-Rate verkauft wird. Der Betrag der verkauften Forwards des letzten Handelstages im Monat entspricht der Marktkapitalisierungsgewichtung der im Standardindex enthaltenen Wertschriften. Diese werden zwei Handelstage vor dem ersten Kalendertag des Folgemonats in der jeweiligen Währung bewertet. Der abgesicherte Gegenwert bleibt über den gesamten Monat konstant. Positive Wertenwicklungen des Basiswertes können somit kurzfristig, innerhalb eines Monats, zu Währungsrisiken führen. Negative Wertentwicklungen sind gegen Währungsschwankungen gesichert.
Wo liegt der Unterschied zwischen Daily-hedged und Monthly-hedged?
Die tägliche Währungsabsicherung ist mit hohen Transaktionskosten verbunden, da die Forwards täglich gerollt werden müssen. Zudem werden die Währungspositionen täglich den Kursbewegungen einzelner Wertpapiere, Kapitalmarktmassnahmen oder Veränderungen in der Indexzusammensetzung angepasst. Deswegen wird die annualisierte Rendite beim Daily-hedged mit deutlich höheren Kosten belastet als beim Monthly-hedged, der diese Anpassungen auf monatlicher Basis vornimmt.
Was kostet eine Sicherung?
Direkte Kosten hat man zum Teil durch eine höhere Verwaltungsgebühr bei der physischen Replikation sowie durch das Swap Pricing bei einer synthetischen Replikation. Zudem ergeben sich weitere Kosten aus der Geld-Brief-Spanne auf Währungsforwards, die zur Absicherung dienen. Diese Kosten schmälern die Performance des ETF. Indirekte Kosten können durch Ungenauigkeiten aus der Währungsabsicherung entstehen. Zum Beispiel durch eine Über- oder Unterinvestition in die unterliegenden Aktien oder durch eine Über- oder Unterwährungssicherung. Dies kann einen positiven oder negativen Effekt auf die Performance haben. Ein fallender Indexpreis bei gleichzeitigem Gewinn aus der Währungssicherung würde zu einem positiven Effekt führen. Eine verlässliche Schätzung der Kosten für die Währungsabsicherung ist im Voraus jedoch kaum möglich.
Wo macht ein währungsgesicherter ETF Sinn?
Währungsschwankungen können grosse Auswirkungen auf die Anlagerendite haben. Beim MSCI Canada beispielsweise hat ein kanadischer Investor eine jährliche Rendite von 18,39 Prozent erzielt. Ein Schweizer Investor hat ohne Währungssicherung nur 4,75 Prozent erreicht. Hat der Anleger den MSCI Canada mit Franken-Währungssicherung gewählt, fiel die jährliche Rendite mit 16,34 Prozent fast viermal so hoch aus. Seine Rendite war nur 2,03 Prozent kleiner als diejenige eines kanadischen Investors in seiner Heimatwährung. Somit wird klar, dass ein Anleger mit einem währungsgesicherten ETF eine ähnliche Performance erzielen kann, wie es in lokaler Währung gelänge.
Thomas Merz, Leiter UBS ETF Europa