Das Angebot an verantwortungsvollen Anlagen ist im ETF-Bereich rar. Doch die Produkte bieten eine interessante Alternative zu traditionellen Barometern.
Text: Barbara Kalhammer«Investieren und Gutes tun», mit solchen und ähnlichen Slogans wird seit Jahren für nachhaltiges Anlegen geworben. Auch in die ETF -Welt hat das Thema längst Einzug gehalten. Die UBS hat vier Socially Responsible Index-ETF im Angebot. Damit können Anleger entweder regional oder global in gesellschaftlich und ökologisch verantwortlich wirtschaftende Unternehmen investieren.
E ines der grössten Vorurteile der Anlegerfront ist, dass die Renditen bei nachhaltigen Anlagen deutlich tiefer ausfallen würden. Doch wie der Vergleich des MSCI World Socially Responsible Index (SRI ) mit dem MSCI World zeigt, fällt die Performance für das nachhaltige Engagement nur etwas geringer aus. Auf Sicht der vergangenen fünf Jahre erreichte der MSCI World ein Plus von 15,1 Prozent p.a. während der MSCI World SRI 14,6 Prozent p.a. zulegte. Im vergangenen Jahr hatte das nachhaltige Barometer etwas die Nase vorne mit einem Anstieg von 28 Prozent; der MSCI World erreichte 27,37 Prozent.
Strenge Qualifikationskriterien
Die Auswahl für den Nachhaltigkeitsindex erfolgt in mehreren Schritten. Als Benchmark dient der MSCI World. Die Unternehmen werden dann von Analysten nach den sogenannten ESG -Kriterien beurteilt. Anhand von Umweltaspekten (Environment), der sozialen Verantwortung (Social) und der Unternehmensführung (Governance) erhalten die Firmen ein Rating von AA bis C. So entsteht in einem ersten Schritt der MSCI World ESG . Dieser entspricht etwa 50 Prozent der Marktkapitalisierung in jedem Sektor des MSCI World. Das Minimum-Rating beträgt B.
Für den MSCI Word SRI sind die Qualifikationskriterien noch etwas strenger. Ausgeschlossen werden beispielsweise Unternehmen, die in folgenden Branchen tätig sind: Waffen, Alkohol, Glücksspiel, Kernkraft, Tabak, Erotikbranche und genmodifizierte Organismen. So sinkt das Universum auf 408 Titel, während sich im MSCI World noch 1612 Komponenten befinden. Die Länderdiversifikation wird allerdings aufrechterhalten.
Vertreten sind trotz der starken Titelreduktion weiterhin alle 23 Länder. Durch die gezielte Selektion der Unternehmenswerte verändern sich auch die Gewichtungen der einzelnen Branchen, Titel und Staaten. Während im MSCI World die grössten Positionen Apple, Exxon, Microsoft, Johnson & Johnson, General Electric und Royal Dutch Shell sind, finden sich diese Unternehmen im nachhaltigen Barometer nicht wider. Gemeinsam haben die beiden Indizes das Übergewicht der USA mit 54,6 Prozent im MSCI World, beziehungsweise mit 48,8 Prozent im MSCI World SRI. Dieser ETF beweist eindrücklich, dass nachhaltige Anlagemöglichkeiten nicht unbedingt mit Renditeeinbussen einhergehen müssen.
