Nach Jahren niedriger Preissteigerungsraten könnte die Inflation 2017, insbesondere in den USA zurückkehren. Mit inflationsindexierten Anleihen, sogenannten Treasury Inflation-Protected Securities, kurz TIPS, können sich risikoaverse Investoren dagegen absichern.
Text: Raimund Müller, UBS ETFsEine Konstante im Investmentumfeld vergangener Jahre war das niedrige Inflationsniveau: Die Finanzkrise 2007/2008, die europäische Staatsschuldenkrise und der Ölpreiszerfall hielten die Inflation trotz massiver geldpolitischer Stimuli relativ gering. Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Fed rechnet in den nächsten Jahren allerdings mit einer deutlichen Trendwende, die durch den neuen US-Präsidenten noch verstärkt werden könnte. Sollte Donald Trump tatsächlich ein Ausgabenprogramm in Höhe von einer Billion US-Dollar auflegen, könnte dies die Inflation weiter antreiben. Für institutionelle Anleger stellt sich daher die Frage, wie sie ihr Portfolio gegen einen drohenden Inflationsschock absichern können.
TIPS erzielen Überrenditen
Für risikoaverse Anleger scheidet Gold als Absicherung aus: Es gilt zwar hinsichtlich Inflations- und Währungsschocks als sichere Anlage, ist aber auch sehr volatil. Eine bessere Lösung sind daher kurzlaufende Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS), deren Kapitalwert an die Entwicklung des US-Verbraucherpreisindex CPI angepasst wird. Der Markt für TIPS umfasst – gemessen am Barclays U.S. TIPS Index – mittlerweile 1,1 Billionen US-Dollar. In Zeiten der Inflation steigt der Kapitalwert von TIPS, während er bei Deflation sinkt. Zugleich erhöht sich auch der Kupon, der auf den Nominalwert der Anleihe gezahlt wird. Ein Blick auf 2016 zeigt, dass TIPS bereits Überrenditen gegenüber Nominalanleihen erzielt haben. Diese sind in hohem Masse auf den moderaten Inflationsanstieg zurückzuführen.
In der Retrospektive weisen TIPS im Vergleich zu Nominalanleihen etwas höhere Renditen und leicht erhöhte Risiken auf. Abhängig von der Inflationserwartung weicht die Renditeentwicklung beider Segmente voneinander ab: Steigen die Inflationserwartungen, verlieren Nominalanleihen an Attraktivität. Die Break-Even-Inflationsrate (BEI), die das Renditeverhältnis zwischen Nominalanleihen und inflationsgebundenen Anleihen wie TIPS wiedergibt, gilt als einer der wichtigsten Indikatoren für die Inflationserwartungen und die damit verbundene inflationsbedingte Risikoprämie. Wenn die Inflation durchschnittlich über der BEI liegt, erzielen TIPS eine Outperformance gegenüber Anleihen mit fixem Kupon.
TIPS korrelieren eng mit Inflation
Falls die Inflation künftig über der BEI liegt, sollten Investoren also darüber nachdenken, einen Teil ihrer nominalen Bestände in TIPS umzuschichten. Eine entsprechende Position lässt sich im Portfolio effizient mit indexbasierten Lösungen aufbauen. Hier bieten sich besonders ETFs auf kurzlaufende TIPS an.
Denn auch TIPS unterliegen einem Zinsrisiko, das bei länger laufenden Anleihen höher ausfällt. Zwar zahlt sich die Übernahme des Durationsrisikos in der Regel langfristig aus, doch reagieren kurzlaufende TIPS mit einer Laufzeit von ein bis zehn Jahren sensibler auf die kurzfristige Inflationsentwicklung – weil sie weniger anfällig gegenüber Realzinsveränderungen sind. Im Vergleich mit anderen Instrumenten zur Inflationsabsicherung wie Gold, Aktien oder auch länger laufende TIPS weisen TIPS die höchste Korrelation mit der Inflationsentwicklung auf. Für Anleger, die eine Absicherung gegenüber der Inflationsentwicklung suchen, sind sie daher derzeit das geeignetere Instrument. UBS bietet Investoren entsprechende ETF auf US-Inflationsanleihen (TIPS) in verschiedenen Laufzeitenbändern und währungsgesichert in Schweizer Franken, Euro und Britischen Pfund.
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