Anders als andere Zukunftsbranchen ist der Biotechsektor im Verhältnis zu seinem langfristigen Wachstumspotenzial immer noch attraktiv bewertet.
Die Biotech-Serie erscheint in Zusammenarbeit mit unserem Knowledge Partner BB Biotech.
Die Entwicklung von Impfstoffen gegen COVID-19 in Rekordzeit ist ein Highlight in der Geschichte der Medikamentenentwicklung. Anlegern hat dieser Durchbruch gezeigt, wie schnell die Biotechbranche mit neuen Technologien Milliardenerlöse erzielen kann. Vier elementare Punkte zeichnen den gesamten Sektor aus.
Wachstumsstark
Dank grosser medizinischer Fortschritte lassen sich immer mehr Krankheiten immer besser behandeln. In den USA, dem global grössten Gesundheitsmarkt, steigt die Zahl der jährlich neu zugelassenen Medikamente seit Jahren. Von regulatorischer Seite unterstützen beschleunigte Zulassungsverfahren die zügige Entwicklung dieser neuen
Therapieansätze zur Marktreife. Das gilt vor allem für Arzneien gegen lebensbedrohliche Erkrankungen, für die es keine oder unzureichende Behandlungsmethoden gibt. Unternehmen, die hier das Rennen machen, können bei der Preissetzung „Innovationsprämien“ erzielen und sind kaum von Diskussionen über die Deckelung von Medikamentenpreisen betroffen.
Konjunkturresistent
Mit der alternden Erdbevölkerung wächst der globale Medikamentenmarkt unabhängig von der Weltwirtschaft. Der medizinische Bedarf zielt zum einen auf die wachsende Zahl an Menschen, die mit steigendem Wohlstand an «Volkskrankheiten» wie Diabetes leiden. Zum anderen eröffnen neue therapeutische Ansätze für bislang kaum behandelbare Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer die Option, den Krankheitsverlauf zumindest zu verlangsamen und damit die langfristigen Kosten für die stationäre Behandlung einzudämmen.
Die Investitionen in die Medikamentenentwicklung werden unabhängig von konjunkturellen Zyklen vorangetrieben. Aus diesem Grund flacht der medizinische Bedarf auch nicht einmal vorübergehend ab, sondern steigt in den nächsten Jahren parallel zur demografischen Entwicklung immer weiter an.
Hochinnovativ
Mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Arzneien kommt aus den Laboren von Biotechfirmen. Ganz vorne dabei sind diese Unternehmen vor allem bei neuen Technologien, die als Grundlage für Arzneien gegen Krebs, genetisch bedingte oder virale Erkrankungen dienen. Zu diesen Therapieansätzen zählen die verschiedenen Formen der Gentherapien und die Geneditierung. Hier geht es darum, die genetischen Auslöser von Krankheiten auszuschalten oder durch andere biologische Moleküle zu ersetzen, was eine längere, bestenfalls lebenslange Wirkung zur Folge hat.
Ein Vorteil der Substanzen, die auf der mRNA-Technologie basieren, die Moderna und BioNTech für die Impfstoffe gegen gegen Covid-19 verwenden, ist ihre kürzere Entwicklungszeit vom Labor bis zu den Patienten. Nach der Zulassung des mRNA-Impfstoffes gegen das SARS-CoV-2-Virus winken weitere Milliardeneinnahmen, wenn Produkte gegen saisonale Grippeviren oder bislang kaum behandelbare Infektionserkrankungen in den nächsten Jahren mit derselben Technologie die Marktzulassung schaffen. (Lesetipp: Die mRNA Revolution)
Günstig
Im Gegensatz zu Unternehmen aus anderen wachstumsstarken Zukunftsmärkten wie E-Commerce, E-Mobilität oder Erneuerbare Energien sind Biotechaktien weder hoch bewertet noch heiß gelaufen. Im Gegenteil: Biotechaktien notieren weiterhin am unteren Bereich ihrer langjährigen durchschnittlichen Bewertung. Unternehmen, die dank ihrer ersten zugelassenen Produkte gerade profitabel geworden sind, bieten für Anleger grosses Kurspotenzial, weil sich die Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn in den ersten Jahren erst noch entfalten werden. Dementsprechend schnell sinkt die noch anfangs hohe Aktienbewertung dieser Newcomer.
Biotechs, die bereits Produktumsätze erzielen, stehen schon vor dem Sprung in die Gewinnzone oder haben ihn bereits geschafft. Anders sieht es bei Firmen aus, die mit ihren klinischen Projekten noch vor dem Wirksamkeitsnachweis stehen. Hier ist der Kurshebel nach oben bei Erfolgsmeldungen grösser – aber eben auch die Gefahr eines massiven Einbruchs, wenn es zu klinischen Fehlschlägen kommt. Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech balanciert dieses Risiko aus, indem sie ihr Portfolio auf 30 bis 35 Positionen streut.
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