Von disruptiven Technologien und den entsprechenden Unternehmen profitieren vor allem Risikokapitalgeber. Seit einiger Zeit haben sich auch ETF auf diesem Gebiet positioniert. Mit Erfolg, wie die Zahlen zeigen
Text: Pascal HügliDisruption ist das Buzzword der Stunde. Alle reden von ihr, viele bekommen sie zu spüren, und jeder will wissen, welche Industrie ihr nächstes Opfer sein wird. Aus diesen nachhaltigen Veränderungen Kapital schlagen wollen nun auch die ETF-Anbieter. Insbesondere in Nischen haben sie sich mit entsprechenden Produkten in Stellung gebracht.
Der Anlageverwalter ARK Invest etwa konzentriert sich ausschliesslich auf disruptive Innovation, das Vorzeigeprodukt ist der aktiv geführte ARK Innovation ETF (ARKK). Dieser ETF verwaltet über 280 Millionen Dollar und weist seit der Lancierung im Oktober 2014 einen Jahresertrag von über 21 Prozent aus.
Der Zuwachs seit Jahresbeginn beträgt sogar sagenhafte 86,5 Prozent. Mit Anteilen an Tesla, Amazon, Twitter oder dem Bitcoin InvestmentTrust ist eine solch hohe Rendite nicht weiter verwunderlich. Nicht nur spezialisierte Vermögensverwalter setzen auf disruptive Unternehmen.
Auch BlackRock, der weltweit grösste Anbieter passiver Investmentprodukte, führt ein derartiges Produkt. Mit dem iShares Exponential Technologies ETF versucht der ETF-Riese ebenfalls die nächsten grossen Wellen der Innovation zu erwischen. Aktuell verwaltet dieser ETF ein Vermögen von 1,5 Milliarden Dollar. Dabei bildet er den Morningstar Exponential Technologies Index nach, der seinerseits versucht, neun Schlüsselbereiche technologischer Innovation abzubilden. Dazu gehören brandheisse Themen wie Nanotechnologie, Robotik, Bioinformatik oder 3-D-Printing. Aber auch die Forschungsfelder Big-Data-Analytik, Medizinaltechnik beziehungsweise Neurowissenschaft, Netzwerke und Computersysteme, Energie und Umweltsysteme sowie Innovationen bei Finanzdienstleistungen.
Dass bei ETF, die auf bahnbrechende Innovationen setzen, auch in absehbarer Zukunft auf eine gute Rendite zu hoffen ist, scheint plausibel. Wenn auch viele Industrien durch den technologischen Wandel und die Innovation bereits erschüttert worden sind, DIsruption wird es immer und überall geben.
Lesen Sie dazu auch den Hintergrund «Gefühlte Disruption».