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Währungsgesichert investieren

Welche enormen Auswirkungen Wechselkursveränderungen haben können, wurde Anlegern am 15. Januar schmerzlich vor Augen geführt. Währungsgesicherte ETF bieten die Möglichkeit, solch unberechenbare Risiken zu umgehen.

Text: Sven Württemberger, Leiter von iShares Deutschschweiz
2015-05-Wuerttemberger

Diversifikation ist Trumpf – diesen Grundsatz haben viele Anleger verinnerlicht und investieren dementsprechend breit gestreut über verschiedene Anlageklassen, Märkte und Branchen. Damit reduzieren sie das Risiko in der Regel stark. Doch ein Aspekt sollte dabei nicht ausser Acht gelassen werden: das Währungsrisiko. Besonders für Schweizer Anleger, die mit ihren Investitionen über die Landesgrenzen hinausgehen, spielt dieses nämlich eine entscheidende Rolle. Die Auswirkungen zeigten sich am 15. Januar 2015: Nur Minuten nach dem SNB-Entscheid, den Euro-Mindestkurs aufzuheben, stürzten nicht nur Aktienkurse ab, auch der Euro ging auf Talfahrt. Insgesamt verlor die europäische Währung gegenüber dem Franken seit Jahresbeginn knapp 15 Prozent.

Für viele Anleger stellen sich somit zwei entscheidende Fragen: Sollen sie überhaupt in Wertpapiere mit fremder Währung investieren? Und werden Fremdwährungsinvestitionen mit einer Risikoprämie entschädigt? Ein Blick zurück zeigt, dass der 15. Januar kein Sonderfall war. In der Vergangenheit gab es immer wieder Turbulenzen am Währungsmarkt, die oft für grosse Verluste sorgten. So hat sich beispielsweise der Wert des russischen Rubels im letzten Jahr halbiert. Auch der japanische Yen bescherte Anlegern starke Einbussen.

Risiken überwiegen Gewinne

Dass Fremdwährungen langfristig keine positive Rendite generieren, belegen zahlreiche empirische Untersuchungen. Stattdessen sorgen sie für eine höhere Volatilität im Portfolio. Gemäss Wissenschaft werden Fremdwährungsrisiken nicht in genügendem Masse mit einer Risikoprämie entschädigt, weil mögliche Kursgewinne von den Währungsrisiken überschattet werden. Darüber hinaus ist es nahezu unmöglich, Prognosen über die Entwicklung von Wechselkursen zu erstellen.

Die Finanzindustrie hat diese Problematik erkannt und währungsgesicherte Anlageprodukte auf den Markt gebracht. Dass der Bedarf besonders bei ETF hoch war, zeigen die enormen Zuflüsse in die Vehikel. Weltweit flossen im ersten Halbjahr dieses Jahres 48,3 Milliarden Dollar in währungsgesicherte ETF, wie der BlackRock ETF Landscape (Quelle: BlackRock 30.6.2015) zeigt.

Absicherungsarten

In der Regel erfolgt die Währungsabsicherung aus Kostengründen bei den meisten Anbietern auf monatlicher Basis. Ein tägliches Hedging würde die Kosten zu stark nach oben treiben, da die Termingeschäfte (Forwards) täglich gerollt werden müssen. Dadurch müssten auch die Währungspositionen täglich an die Kursbewegungen einzelner Wertpapiere, Kapitalmassnahmen oder Veränderungen der Indexzusammensetzung angepasst werden. Dadurch entstehen für ETF-Anleger deutliche Mehrkosten.

Bei einer monatlichen Absicherung hingegen, sichern die ETF-Anbieter die Fremdwährung der Indizes in der gewählten Referenzwährung ab. Dazu wird jeder Fremdwährungs-Forward zur 1-Monats-Forward-Rate verkauft. Der Betrag der verkauften Forwards des letzten Handelstages im Monat entspricht der Marktkapitalisierungsgewichtung der im Index enthaltenen Wertschriften. Der abgesicherte Gegenwert bleibt während des gesamten Monats konstant. Die negativen Wertentwicklungen sind so aber gegen Währungsschwankungen gesichert.

Auf die Probe stellen

In der Vergangenheit wären manche Anleger um ein währungsgesichertes Produkt froh gewesen. So beispielsweise jene, die in den japanischen Aktienmarkt anlegten. Der MSCI Japan kletterte 2013 um über 50 Prozent nach oben. Ein Franken-Anleger ohne Währungsabsicherung profitierte davon allerdings nur zur Hälfte (Quelle: MSCI 31.12.2013). Die andere Hälfte des Kursgewinnes wurde aufgrund des schwachen Yens vernichtet. Mit dem iShares MSCI Japan CHF Hedged UCITS ETF hingegen konnten Anleger fast die gesamte Performance von 50 Prozent mitnehmen.

Auch Investoren, die in das Weltbarometer MSCI World investieren, stehen vor dem Währungsdilemma. Das Barometer bietet Zugang zu Aktienmärkten aus entwickelten Volkswirtschaften. Mit dem iShares MSCI World CHF Hedged UCITS ETF profitiert der Anleger sowohl von den Kursentwicklungen als auch von den Dividendenerträgen, jedoch währungsgesichert.

Nun können Schweizer Anleger, deren Fokus auf dem Europäischen Markt liegt, das Fremdwährungsrisiko minimieren. So bietet der iShares MSCI EMU CHF Hedged UCITS Zugang zu rund 240 grossen und mittleren Unternehmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, indem er den Ursprungsindex MSCI EMU möglichst genau nachbildet und dabei gleichzeitig dessen Währungsrisiko ausschliesst.

Der iShares S&P 500 CHF Hedged UCITS ETF bietet ein diversifiziertes Engagement in Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung aus den USA, durch direkten Zugang zu 500 führenden US-Unternehmen und dies mit Währungssicherung.

Eine Absicherung gegen Währungsschwankungen ist nicht nur bei Investitionen in Aktien eine sinnvolle Option, sondern sollte auch bei Obligationen in Erwägung gezogen werden. Schwellenländerobligationen und Hochzinsobligationen erfreuen sich angesichts der tiefen Zinsen einer wachsenden Beliebtheit. Doch auch hier sind Anleger mit dem Fremdwährungsrisiko konfrontiert, das die bereits mageren Renditen zunichtemachen kann.

Mit dem iShares Global High Yield Corp Bond CHF Hedged UCITS ETF können Anleger einerseits vom Potenzial von hochverzinslichen Unternehmensobligationen aus Industriesaaten weltweit profitieren und müssen andererseits keine Verluste durch Wechselkursveränderungen fürchten.

Ähnliches gilt auch für in US-Dollar lautenden Staatsobligationen und Quasi-Staatsobligationen von Schwellenländern. Im iShares J.P. Morgan $ EM Bond CHF Hedged UCITS ETF ist das Währungsrisiko gegenüber der US-Valuta ebenfalls abgesichert.

Eines ist klar: Ein breit diversifiziertes Portfolio kann es sich besonders in der aktuellen Marktphase nicht leisten, auf Renditepunkte durch Währungskapriolen zu verzichten. Über währungsgesicherte ETF kann das Kernportfolio auf einfache Weise abgesichert und die Volatilität gesenkt werden.


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