Was taugen aktive US-Aktienfonds?

2021 war ein Rekordjahr an der US-Börse – trotz Inflation, Corona und restriktiveren Notenbanken. Doch für aktive US-Aktienfonds war es eigentlich kein Erfolgsjahr, wenn man auf die relative Performance blickt.

US Aktienfonds

Die globalen Aktienmärkte haben 2021 trotz der anhaltenden Corona-Pandemie im letzten Jahr kräftig zugelegt. So konnte der grosskapitalisierte S&P 500-Index im letzten Jahr um 28,7 % zulegen und krönte damit einen beeindruckenden kumulativen Anstieg von 100,4 % in den letzten drei Jahren.

Die starken Kursgewinne zeigen sich auch in der Performance US-Aktienfonds wieder. Doch die relative Performance ist enttäuschend: 79,6 % der inländischen US-Aktienfonds blieben 2021 hinter dem S&P Composite 1500 zurück, wie S&P Indices in einer Analyse feststellte.

Prozentualer Anteil aller inländischen Aktienfonds, die den S&P Composite 1500 auf absoluter Basis tiefer notieren

In 16 der 18 Fonds-Kategorien, die US-Aktien abbilden, blieb mehr als die Hälfte der Fonds hinter ihrer Benchmark zurück. Die Analyse zeigt weiter, dass die 98,6 % der Large-Cap-Wachstumsfonds, es nicht schafften, den S&P 500 Growth zu schlagen – nicht nur die Kategorie mit der schlechtesten Performance im Jahr 2021, sondern die schlechteste Performance aller US-Aktienkategorien in den letzten 21 Jahren.

Auch klassische Large-Cap-Fonds setzten ihre Underperformance im 12. Kalenderjahr in Folge fort. 85 % der aktiven Large-Cap-Fonds blieben hinter dem S&P 500 zurück. Die Mid-Cap- (62 %) und Small-Cap-Fonds (71 %) Segmente schnitten im Vergleich etwas besser ab der S&P MidCap 400 beziehungsweise S&P SmallCap 600.

Fondsmanager reagieren häufig auf die Kritik mit dem Argument, dass risikoadjustiert eine Outperformance erzielen würden. Doch die Auswertungen von S&P Indices zeigen ein anderes Bild: Die überwiegende Mehrheit der aktiv verwalteten Fonds schneiden auch bei dieser Kennzahl unterdurchschnittlich ab. Während 90 % der inländischen Aktienfonds in den letzten 20 Jahren hinter dem S&P Composite 1500 zurückblieben, taten dies sogar 95 % auf risikobereinigter Basis.

Prozentualer Anteil aller inländischen Aktienfonds, die den S&P Composite 1500 auf absoluter und risikoadjustierter Basis tiefer notieren

Die Studie zeigt weiter, dass für international ausgerichtete US-Fonds die relativen Ergebnisse im Jahr 2021 gemischt ausfielen. Die meisten globalen (84 %) und Schwellenmarktfonds (65 %) konnten den S&P Global 1200 beziehungsweise den S&P/IFCI Composite nicht übertreffen. Anleger in internationale (50 %) und internationale Small-Cap-Fonds (31 %) blieben mit hinter dem S&P International 700 beziehungsweise S&P Developed Ex-US Small Cap zurück. Auf längere Sicht hinkten jedoch fast 85-90 % ihren Benchmarks in den letzten 20 Jahren hinterher.

Die Gründe für das oftmals schlechte Abschneiden sind vielfältig. Einerseits haben viele aktive Fonds nach wie vor einen hohe Kostenquote, andererseits ist die Suche nach dem Alpha in effizienten Aktienmärkten enorm schwierig – eine Prognosefähigkeit fehlt den meisten Fondsmanager. Privatanleger fahren in vielen Fällen in sogenannten Core-Märkten mit passiven Anlagen, wie Exchange Traded Funds besser. Diese tun nichts anderes als die Aktienmarktperformance nahezu 1:1 abzubilden und das mit enorm tiefen Gebühren.


sentifi.com

Top 10 meistdiskutierte Werte



Kommentar schreiben

  • (will not be published)